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Blutige Autobombenanschläge im Irak

Bei zwei Anschlägen mit Autobomben sind am Dienstag im Nordirak nach ersten Informationen mindestens 14 Menschen in den Tod gerissen worden. Dreißig Personen seien verletzt worden, teilte die Polizei mit.

Die Anschläge ereigneten sich in der nördlich von Bagdad gelegenen Stadt Beji. Ein Ziel war das nach der Explosion teilweise eingestürzte Haus eines Polizeichefs, der bei dem Attentat verletzt wurde. Vier seiner Leibwächter seien ums Leben gekommen. Bei dem zweiten Anschlag auf eine Moschee starben zehn Zivilisten. Am Vortag waren mindestens 21 Menschen bei Anschlägen im Irak umgekommen.

Am Montag war in der Hauptstadt Bagdad eine Autobombe hochgegangen. Dabei starben nach offiziellen Angaben zwei Menschen, fünf weitere wurden verletzt. Die Detonation ereignete sich in der Nähe der polnischen Botschaft. Nach polnischer Darstellung kamen aber keine Mitarbeiter der Vertretung zu Schaden. In der vergangenen Woche waren der polnische Botschafter im Irak, Edward Pietrzyk, bei einem Anschlag verwundet und einer seiner Leibwächter sowie ein Passant getötet worden.

Die US-Armee braucht nach Einschätzung ihres Chefs, General George Casey, mindestens drei bis vier Jahre, um sich von ihrem Irak-Einsatz zu erholen. Nach sechs Jahren Krieg in Afghanistan und Irak seien die Bodenstreitkräfte aus dem Gleichgewicht, sagte der ehemalige Kommandant der Koalitionstruppen im Irak am Montag auf der jährlichen Pressekonferenz der Armee in Washington. Dies bedeute jedoch nicht, dass die Armee „erledigt“ sei, betonte Casey.

Die Entscheidung von US-Präsident George W. Bush, die US-Kampfeinheiten im Irak in diesem Jahr um 30.000 Soldaten zu verstärken, hat den Druck auf die Armee weiter verschärft. Um die neue Truppenstärke gewährleisten zu können, wurde die Einsatzphase der Soldaten im Irak von 12 auf 15 Monate erhöht. Im September kündigte Bush an, das Truppenkontingent bis nächsten Juli wieder um 21.500 Soldaten auf dann 130.000 Mann zu verkleinern.

Die irakischen Behörden verlangen von der US-Sicherheitsfirma Blackwater insgesamt 136 Millionen Dollar (96,5 Mio. Euro) für die Hinterbliebenen von Opfern einer Schießerei. Für jeden der 17 Toten werden acht Millionen Dollar gefordert, wie aus einem Untersuchungsbericht der irakischen Regierung hervorgeht. Die US-Regierung wird darin aufgefordert, alle Verträge mit Blackwater zu kündigen. Mitarbeiter des Unternehmens hatten am 16. September in Bagdad um sich geschossen und 17 Menschen getötet.

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