Peter Simonischek spielt die Titelrolle, Roland Koch und Ignaz Kirchner die Verschwörer Brutus und Cassius, Michael Maertens den neuen Machthaber Marc Anton. Regisseur Falk Richter, für unkonventionelle Arbeiten bekannt, wollte sich dem Stoff behutsam nähern.
Termingerecht zu den Iden des März bringt Richter den dritten Teil des Shakespeare-Zyklus auf die Bühne des Burgtheaters. Nach den Komödien Viel Lärm um Nichts und Ein Sommernachtstraum jetzt also ein politisches Drama: Shakespeare beschreibt in dem 1599 entstandenen Stück, wie Julius Caesar, gerade erfolgreich aus dem Krieg zurückgekehrt, die Königswürde für sich fordert. Brutus und Cassius sehen die Republik bedroht und planen seine Ermordung. Doch auf die eine folgt die andere Bedrohung: Marc Anton hetzt gegen die Verschwörer und übernimmt die Macht, die beiden müssen fliehen und sterben.
1992 hatte Peter Stein Julius Caesar bei den Salzburger Festspielen in der Felsenreitschule mit wallenden Togen und jede Menge Römersandalen quasi vom Blatt inszeniert. Nichts dergleichen bei Falk Richter. Er verzichtet auf Massenszenen und historische Gewänder, lässt moderne Anzugträger vor Videowalls agieren.
Er sei tief in die Komplexität des Werkes eingetaucht, so der Regisseur im Theater-Magazin Bühne, und habe unterschiedlichste Schätze ans Tageslicht gebracht: Es sind Jahrtausende alte Themen, aber der Bezug zum heute stellt sich sofort ein. Es sei für ihn das große Drama der Politik. Nicht so sehr ein politisches Drama, weil es weniger um Ideologie geht als um die Macht schlechthin. Es zeigt vielmehr die Intrigen und Konkurrenzkämpfe, die Strategien und politischen Prozesse. Shakespeare ging dabei gnadenlos vor, weil er wusste, wie brutal Menschen, die an die Macht wollen, sind und sein müssen.
Premiere am 14. März, 19 Uhr
Weitere Aufführungen: 15., 19., 25. März., 9., 13., 21. April