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Blutbad in Floridsdorf

51-jähriger schoss mit abgesägter Schrotflinte in Wohnung seiner Ex-Freundin wild um sich und tötete ihren Bruder. Die ehemalige Lebensgefährtin wurde ebenso wie eine Freundin schwer verletzt, der Täter beging Selbstmord.

Zu einer wilden Schießerei kam es am Sonntagabend in einem Gemeindebau in der Bunsengasse in Wien-Floridsdorf. Katharina G. (38) saß mit ihrem Freund Robert L. (45), ihrem Bruder Walter R. (50) sowie dessen Freundin gemütlich im Wohnzimmer. Sie hatten einen Pokerabend geplant.

Blutbad mit abgesägter Schrotflinte

Gegen 19.30 Uhr klopfte es an der Wohnungstür, Katharina G. – erst vor kurzem in diese Gegend gezogen – ging nachsehen. Draußen stand ihr Ex-Freund, der 51 Jahre alte Ronald B. Er hatte eine abgesägte, doppelläufige Schrotflinte mit und richtete ein Blutbad an: Am Ende waren zwei Männer tot, die beiden Frauen wurden mit schweren Verletzungen ins Spital gebracht.

Täter wollte vermutlich keine Aussprache

Was genau Ronald B. an der Tür gesprochen hat, steht nicht fest. „Viel ist jedenfalls nicht diskutiert worden“, sagte Major Roland Frühwirth, der Einsatzleiter der Polizei. Vermutlich hatte der Täter von Anfang an geplant gehabt, von seiner Waffe Gebrauch zu machen. An einer Aussprache dürfte er nach Einschätzung der Polizei gar nicht interessiert gewesen sein.

„Nach einem ganz kurzen Wortgefecht sind im Eingangsbereich zwei Schüsse gefallen“, so Frühwirth. Zunächst feuerte der Schütze in die Decke, dann auf die Wohnungsbesitzerin. Katharina G. wurde im Unterleibsbereich getroffen.

Beide Frauen noch bei Bewusstsein

Darauf drang der 51-Jährige ins Wohnzimmer vor und gab einen weiteren Schuss ab. Walter R. wurde im Kopf getroffen und war auf der Stelle tot. Seine Freundin bekam von den Schrotkugeln mehrere Treffer im Halsbereich ab, sie wurde eben so wie Katharina G. mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Beide Frauen waren bei Bewusstsein und ansprechbar. Zu ihrem gesundheitlichen Zustand hieß es seitens der Polizei: „Bei einer derartigen Waffe besteht bei entsprechenden Treffern immer Lebensgefahr.“

Einzig der neue Freund der ehemaligen Lebensgefährtin des Amokschützen überlebte die Schießerei mehr oder weniger unbeschadet. Er erlitt allerdings naheliegenderweise einen schweren Schock, was die Befragung durch die Kriminalbeamten schwierig gestaltete.

Täter nahm sich das Leben

Ronald B. nahm sich nach dem dritten Schuss das Leben. Er stürmte aus der Wohnung, setzte sich im Stiegenhaus die Waffe an den Kopf und drückte ab. Der Mann war bisher nicht als Gewalttäter in Erscheinung getreten. Major Frühwirth schilderte ihn als „ganz normalen Bürger, der in unauffälliger Weise gelebt hat“. Es gibt eine einzige Vormerkung, die jedoch zurück ins Jahr 1982 datiert.

Die Beamten wollen nun klären, wie die Lebensgemeinschaft zwischen Katharina G. und dem Täter verlaufen ist und was sich nach der Trennung ereignet hat. „Ich bitte um Verständnis, das Ganze hat sich erst vor wenigen Stunden abgespielt. Man wird sehen, was bei unseren weiteren Ermittlungen herauskommt“, meinte der Einsatzleiter zu detaillierteren Fragen abschließend.

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