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Blut wird knapp

"Wir haben praktisch Null im Pool." Dr. Eva Menichetti, medizinische Leiterin der Blutspendezentrale für Wien, Niederösterreich und das Burgenland schlägt Alarm.

Immer weniger Menschen sind zur Blutspende bereit, Wien ist im Länder-Vergleich besonders schlecht. Und jetzt – wie alle Jahre wieder – schlägt das traditionelle Spender-Manko zu Grippe- und Urlaubszeiten extrem zu. Das erklärten Experten von der Rotkreuz-Blutspendezentrale in Wien.

Der Grund dafür: Während der Weihnachtsfeiertage und in den Ferien kommen an sich schon weniger Spender in die Zentralen. In diesem Jahr stellte sich unmittelbar nach den Ferien die Influenza in Österreich – etwas früher als sonst – ein. Maria Kral, Leiterin des “Spendermanagements” der Blutspendezentrale in Wien: “Die Situation ist zunehmend dramatisch. Mit dem Blickpunkt auf Wien, Niederösterreich und das Burgenland haben wir vielleicht noch 2.500 Konserven auf Lager. Es sollten 4.000 bis 4.500 sein.” Ideal wären 4.000 bis 6.000.

Was in der breiten Bevölkerung offenbar zu wenig bekannt ist: Die Versorgung von Schwerkranken in den österreichischen Spitälern mit Blut ist nichts, was “irgendjemand” oder “die Anderen” betreiben können. Das ist die Angelegenheit der gesamten österreichischen Bevölkerung. Wo sonst sollte das Spenderblut herkommen?

Mehrere Faktoren sind hier kritisch: Erythrozytenkonzentrate dürfen bei vier Grad Celsius nur 42 Tage lang gelagert werden. Auf der anderen Seite aber gilt es, Schwankungen im Verbrauch auszugleichen – so ist beispielsweise gerade der Jänner eine Periode größeren Verbrauches, weil es in den Krankenhäusern nach den Feiertagen wieder mehr Operationen gibt. Andererseits gilt es, auf Eventualitäten (größere Unfälle etc.) vorbereitet zu sein. Kontinuierliche Versorgung und gleichzeitig Spitzen im Verbrauch und schwankende Spenderzahlen machen die Steuerung schwierig.

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