Seit Mittwoch machen die berühmten drei Blaumänner aus den USA mit ihrer “Megastar World Tour” auch in Österreich Station. Eine fulminante Lichtshow, fetzige Rockmusik, selbst gebastelte Klangkörper, spritzende Farbe, schillernde Sänger, viel Trommelwirbel und eine Anleitung zu schneller Popularität – dies alles bietet das Konzertereignis der besonderen Art. Die “Blue Man Group” gastiert dieses Wochenende noch für drei Shows in Wien und Graz.
Unter dem neuen Motto “How to be a Megastar” liefert die Tourproduktion dem Publikum eine anarchische Anleitung zum Popstar. Wie “Blue Man” Brian Scott in einem Pressegespräch vor der Show erzählte, geht es dem Trio darum, die typischen, einstudierten Musik- und Tanzbewegungen im Showbusiness bewusst zu unterlassen sowie auf alle Regeln der Unterhaltungskunst zu verzichten. So erzeugen die Drei durch das Trommeln auf verschiebbaren Röhren, selbst konstruierten Röhrengeflechten und anderen extravaganten Percussion-Instrumenten lautstarke Tonvariationen, die mit der siebenköpfigen Band zu starker Rockmusik zusammenfließen. Die in blauen Latex gehüllten Figuren springen dabei wortlos, mit weit aufgerissenen Augen auf der Bühne hin und her – eben ohne jede Regel.
Mit der “Megastar World Tour” sei für die drei Blaumänner ein Traum in Erfüllung gegangen, da sie alle große Fans von Rockmusik seien und auch von der Vorstellung, ein Rockstar zu sein, sehr angetan waren, erzählte Scott. Denn im Gegensatz zur älteren Theaterversion, bei der die einzelnen Darsteller im Mittelpunkt der Aufführung standen, konzentriert sich die neue Show hauptsächlich auf deren Musik. Das Repertoire besteht aus ihren eigenen Songs, aber auch aus gecoverten Hits, wie etwa Pink Floyds “One of these days”. Zusätzlich widmen sie dem Publikum immer ein Medley der jeweiligen Musik des Landes, in dem ihre Tour stationiert. Welche Songs sie für Österreich vorbereitet haben, wollte der Performing Director jedoch nicht verraten.
Die Idee der ungewöhnlichen Maskierung entstand durch ein Experiment auf offener Straße, bei dem die drei Darsteller herausfanden, dass mit viel Make-up und der richtigen Verkleidung Menschen und deren Gefühle viel besser erreicht werden können. Dass sie damit einen Trend ausgelöst haben und es somit auf der Welt zahlreiche Nachahmungstäter gibt, stört Brian Scott reichlich wenig. Scherzhaft meinte er dazu: “You can’t swing a cat without hitting one.”
Die Blue Man Group in action