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Blue Jasmine - Kritik und Trailer zum Film

Alle Jahre wieder zaubert Woody Allen einen neuen Film: In seinem neuesten Streich bekommt Cate Blanchett freie Bahn, um als Tussi aus der Oberschicht durchs Leben zu stolpern. Die New Yorker Millionärsgattin ist pleite, ihr Ex-Mann als Anlagebetrüger aufgeflogen und im Gefängnis gestorben. Blanchett muss als ungebetener Gast bei ihrer Schwester einziehen. Jasmine hadert mit der Vergangenheit und verweigert sich zunächst der Zukunft. Alle Spielzeiten auf einen Blick

Der heurige Woody-Allen-Film kommt in die Kinos – und präsentiert sich als eines der stärksten Werke des Altmeisters seit langem: Der 77-Jährige schickt in “Blue Jasmine” Cate Blanchett als gefallenes Upper-Class-Weibchen ins Rennen. Und die Australierin liefert in dieser modernen Paraphrase von “Endstation Sehnsucht” eine schauspielerische Leistung, die ihres ersten Hauptrollen-Oscars würdig wäre. Ab Donnerstag in den heimischen Kinos.

Kurzinhalt zum Film

Die New Yorker Luxusdiva Jasmine (Blanchett) zieht bei ihrer im Arbeitermilieu von San Francisco lebenden Adoptivschwester Ginger (Sally Hawkins) ein, nachdem ihr Mann Hal (Alec Baldwin) wegen Betrugs verhaftet wurde und sich im Gefängnis das Leben genommen hat. Jasmine steht stets am Rande des Nervenzusammenbruchs und betäubt sich mit Alkohol und Tabletten. Sie verschließt die Augen vor ihrer eigenen, traurigen Realität wie sie die Augen vor den kriminellen Investitionen ihres Mannes verschlossen hatte.

Während sich Jasmine mit dem Realitätsschock ihres Lebensbankrotts auseinandersetzen muss, gerät auch das Leben ihrer Schwester in Turbulenzen. Diese beginnt langsam an ihrem Freund Chili (Bobby Cannavale) zu zweifeln, der ihr ständig madiggemacht wird. In der Zwischenzeit muss sich Jasmine mit Computerkursen und als Zahnarzthelferin durchschlagen, um über die Runden zu kommen. Dieses “normale Leben” überfordert das neurotische Wesen jedoch gewaltig.

Kritik zu “Blue Jasmine”

Nach seinen leichteren Europaausflügen kehrt Woody Allen mit “Blue Jasmine” wieder zum Altvertrauten zurück und serviert härtere, amerikanische Kost. Er schafft das bitterböse Porträt einer modernen Stadtneurotikerin, ohne dabei zynisch zu sein. Die Figurenkonstellationen weisen die für ihn typische Lakonie, den impliziten Humor auf, und dennoch stimmen diese Charaktere bis ins Detail.

Dazu trägt nicht zuletzt der Starcast bei, den Allen wieder vor der Kamera versammelt hat. Jasmine taugt dank Desinteresse und Arroganz eigentlich nicht als Identifikationsfigur, rückt durch das famose Spiel von Blanchett dem Zuschauer aber doch ans Herz. Baldwin gibt den großkotzigen Investor ohne übertriebene Antipathie und Hawkins’ liebenswerte Ginger wird nie zum süßlichen Abziehbild von Arbeiterromantik. Da kann es sich die 77-jährige, graue Eminenz hinter der Kamera auch erlauben, auf ein Happy End zu verzichten. So viel filmische Konvention würde seine genaue Charakterzeichnung nur stören.

Trailer zum Film

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