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Blix beschwert sich

Der Chef der UNO-Waffeninspektoren hat den USA und Großbritannien vorgeworfen, ihm unzureichende Geheimdienst-infos über Massenvernichtungswaffen im Irak bereitzustellen.

Auf die Frage, ob er Zugriff auf entsprechende Informationen habe, sagte Blix am Freitag der BBC: „Nicht wirklich, noch nicht.“ Er hoffe jedoch, dass sich dies in Kürze ändern werde. Es sei wichtig, dass Regierungen wie die der USA und Großbritanniens Informationen über Orten bereitstellten, an denen sie Massenvernichtungswaffen vermuteten.

Die USA hatten dem Irak am Donnerstag schwere Verstöße gegen die jüngste UNO-Abrüstungsresolution vorgeworfen und militärische Konsequenzen angedroht, sollte das Land weiter unkooperativ bleiben. US-Außenminister Colin Powell sagte, es werde keine friedliche Lösung geben, wenn die irakische Regierung auch in den kommenden Wochen bei der Unwahrheit bleibe. Blix sprach von Widersprüchen in dem irakischen Waffendossier. Irak habe in dem Bericht eine Möglichkeit verpasst, viele Beweise vorzulegen.

Der Irak hat den amerikanischen Vorwurf als unbegründet zurückgewiesen. Die Angaben im irakischen Waffenbericht seien vollständig und könnten von den Rüstungsinspektoren vor Ort überprüft werden, sagte der stellvertretende irakische UN-Botschafter Mohammed Salmane am Donnerstag in New York.

Die Feststellung eines „grundlegenden Verstoßes“ durch die USA wurde von Beobachter in Washington als Wendepunkt im Konflikt mit Irak gedeutet. Aus dem Weißen Haus verlautete, diese Entscheidung bedeute, dass Präsident George W. Bush sich auf Krieg vorbereite. Ob es zum Krieg kommt, werde Bush wohl Ende Januar oder Anfang Februar entscheiden, hieß es weiter. Für Freitag Abend wurde eine Stellungnahme des Präsidenten angekündigt.

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