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"Blick in die Sterne": Kritik an "pseudowissenschaftlicher" ORF-Show

An der ORF-Show "Blick in die Sterne" gibt es Kritik.
An der ORF-Show "Blick in die Sterne" gibt es Kritik. ©Pixabay (Sujet)
Die ORF-Astroshow "Blick in die Sterne" wird von Astrophysik-Professoren, den "Science Busters" und ORF-Stiftungsrätin Sigrid Pilz als "pseudowissenschaftliche" Sendung dem Bildungsauftrag des ORF widerspreche kritisiert.
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Die monatliche ORF-Show "Blick in die Sterne" präsentierte ihre erste Folge am vergangenen Samstag, den 28. September, um 16 Uhr auf ORF 2. Morderatiron Sasa Schwarzjirg und Astrologin Lori Haberkorn laden Prominente ein, um über ihr Leben, entscheidende Momente und die Zukunft zu diskutieren. Neben den Gästen wird Haberkorn auch für die Zuschauer Informationen über Planetenstellungen und ähnliches bereitstellen.

Zahlreiche Wissenschafter kritisieren neue ORF-Show "Blick in die Sterne"

Mit "Blick in die Sterne" würde dem Bildungsauftrag des ORF widersprochen, hielten die Astrophysiker in ihrem offenen Brief fest. "Astrologie bedient sich keiner wie auch immer gearteten wissenschaftlichen Methodik. Ihre Aussagen entbehren jeglicher Grundlage und haben nicht den geringsten Erkenntniswert", heißt es in dem Schreiben. Die Sendung falle in eine Zeit, in der in Österreich "im internationalen Vergleich eine ungesunde und unbegründete Wissenschaftsskepsis besteht". Der ORF solle mithelfen, Verständnis für die Erfolge, den Nutzen und die Arbeitsweise der Wissenschaft zu wecken. "Astrologiesendungen machen genau das Gegenteil", kritisierten die insgesamt zehn Wissenschafterinnen und Wissenschafter. Bereits vor mehreren Tagen forderte Stiftungsrätin Pilz, dass die Sendung aus dem Programm genommen werde, da auch "Unterhaltung nicht zur Verdummung durch Esoterik beitragen" solle. Astronom Freistetter sprach gegenüber dem "Standard" von einem "No-Go", dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk "Blick in die Sterne" im Programm habe, und Moder sah "aktives Sabotieren von Wissenschaftsvermittlung" gegeben.

ORF verteidigt "Blick in die Sterne"

ORF-Programmdirektorin Groiss-Horowitz reagierte mit einem Schreiben, das der APA vorliegt, auf die Kritik der Wissenschafter. "'Blick in die Sterne - Die Astro Show' ist eine Unterhaltungssendung, die keinerlei wissenschaftlichen Anspruch erhebt", schreibt sie. Die Sendung drehe sich um Lifestyle und dazu zähle eben auch das Lesen von Horoskopen. Den Vorwurf, dass der ORF Wissenschaftsskepsis fördere, wolle sie nicht gelten lassen. "Wir sind uns unseres öffentlich-rechtlichen Auftrags bewusst und gerade der ORF trägt in Österreich regelmäßig mit Sendungen wie 'Mayrs Magazin', 'ZiB Wissen' und zahlreichen Radio- und Online-Angeboten wesentlich zur Wissen(schafts)vermittlung bei", so Groiss-Horowitz.

(APA/Red)

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