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Blair dankte Schüssel für Türkei-Einigung

Die Nervenschlacht um die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei habe für Österreich keinerlei diplomatischen Folgeschäden gehabt. Anscheinend soll das Gegenteil der Fall sein.

Mit seiner harten Verhandlungstaktik habe sich Österreich Respekt verschafft. Das habe Bundeskanzler Schüssel nun auch schriftlich von seinem härtesten Gegenspieler im Türkei-Poker, dem britischen Premier Blair, berichtet das „Volksblatt“.

In seiner Dienstagsausgabe berichtet die Zeitung, der gegenwärtige EU-Ratsvorsitzende habe sich in einem zum Teil handgeschriebenen Brief an „Dear Wolfgang“ bedankt: „Ich möchte dir meinen aufrichtigen Dank für die Kooperation deiner Regierung in den bedeutenden Entscheidungen über die Türkei aussprechen“, schreibt Blair demnach und fügt hinzu, „ich weiß, das war extrem schwierig für dich.“

Ausdrücklich bat der Brite seinen österreichischen Amtskollegen auch, den Dank an Außenministerin Plassnik zu übermitteln. Diese hatte die österreichische Position vor acht Tagen beim Luxemburger Sondertreffen zur Türkei vertreten.

Plassnik hatte durchgesetzt, dass die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei nur unter der Bedingung starten, dass vor einem allfälligen Abschluss auch die Aufnahmefähigkeit der EU eine Beitrittsvoraussetzung ist. Die harte Position Österreichs war im Ausland nicht nur positiv kommentiert worden.

Am Ballhausplatz registrierte man umso aufmerksamer Blairs Geste. „Das zeigt schon den großen Respekt“, so Schüssel-Sprecherin Heidi Glück zum „Volksblatt“, „von diplomatischer Isolation merkt man nichts“. Blair sei übrigens nicht der Einzige gewesen, der sich beim Kanzler bedankte. Der türkische Premier Erdogan habe dies telefonisch getan, so das „Volksblatt“.

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