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Bizau: "Informationsflut eindämmen"

Josef Bischofberger ist seit 100 Tagen Bürgermeister der Wäldergemeinde Bizau.
Josef Bischofberger ist seit 100 Tagen Bürgermeister der Wäldergemeinde Bizau. ©AK

Baumeister Josef Bischofberger war weder Mitglied im Gemeindevorstand noch in der Gemeindevertretung von Bizau, die Gemeindearbeit war ihm von der Mitarbeit in Ausschüssen bekannt. Seit März 2010 ist der 52jährige jetzt Bürgermeister der Bregenzerwälder Ortschaft mit 1015 Einwohnern. Die Arbeit für die Gemeinde macht Freude, sie ist allerdings auch belastend.

Als Teilzeit-Gemeindechef ist der Arbeitsaufwand enorm. “Ich bin ja selbständig als Planer tätig und habe mir nicht vorstellen können, wie groß der Arbeitsaufwand für einen Bürgermeister tatsächlich ist. Das sind erheblich mehr Stunden als ich erwartet hatte.”

Gerade in Kleingemeinden ist ein Bürgermeister für alle Bereiche zuständig. “Hier gibt es keine Abteilungen, denen man etwas übergeben kann. Ob Sozialbereich, Kindergarten, Schule oder natürlich Baubehörde – der Bürgermeister ist gefragt.” Josef Bischofberger hofft darauf, dass sich der Zeitaufwand doch reduziert, wenn er etwas an Routine gewonnen hat.

Weniger Einnahmen, mehr Ausgaben

Als überschaubar bezeichnet der neue Bürgermeister die Gemeindefinanzen von Bizau. “Während der vergangenen Jahre ist in Bizau sparsam gewirtschaftet worden. Dennoch spüren wir natürlich den starken Einbruch bei den Einnahmen aus dem Finanzausgleich, zudem wachsen die Ausgaben im Sozialbereich stark an.” Auf die Sozialkosten hat die Gemeinde keinerlei Einfluss. Josef Bischofberger: “Das wird uns vorgeschrieben und die Gemeinde hat das Geld an den Sozialfonds zu überweisen.”

Noch vor seiner Kandidatur für das Bürgermeisteramt hat der planende Baumeister am Beispiel Bizau Vorschläge für einen nachhaltigen Umgang mit Gemeindebauten in Kleingemeinden erarbeitet. “Das war mein Projekt im Lehrgang Facility-Management beim Wifi. Es wird sich wohl der Umweltausschuss damit zu befassen haben.” Beim Facility-Management geht es auch darum, (Gemeinde-) Bauten möglichst energiebewusst und sparsam auszurüsten.

Tägliche Flut an Informationen

Hätte der neue Bürgermeister von Bizau einen Wunsch frei, so wäre das die Eindämmung der Informationsflut. “Es kommt schon genug mit der Post ins Gemeindeamt, noch ärger aber ist die elektronische Flut. Da ist sehr viel an Arbeitszeit erforderlich, um das alles zu sichten und zu selektieren. Es soll ja nichts Wichtiges übersehen werden.” Und in einer Gemeinde wie Bizau bleibt halt auch diese Arbeit am Chef hängen, wie Josef Bischofberger feststellen muss. A.J.K.

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