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Bissiger Rottweiler im Tierschutzhaus untergebracht

Nach Rottweilerbiss in Wien: Hund "schüchtern und verängstigt": Nachdem ein zweijähriger Rottweiler-Schäfer-Mischling am Sonntag in Wien-Meidling seinen 63-jährigen Besitzer gebissen und lebensgefährlich verletzt hat, wird der Hund nun vorerst vom Wiener Tierschutzverein betreut.

“Der Hund ist völlig verängstigt, er wirkt nicht übermäßig aggressiv”, berichtete Pressesprecher Alexander Willer im APA-Gespräch am Montag. Über den Gesundheitszustand des 63-jährigen Besitzers gab es seitens der Polizei keine Auskunft.

Der Rottweiler-Schäfer-Mischling hatte Sonntagvormittag überraschend sein Besitzerpaar in der Zöppelgasse attackiert. Zur Überwältigung des Vierbeiners rückten auch Beamte der Diensthundeeinheit an, sagte eine Polizeisprecherin. “Die Kollegen wissen genau, wie man mit dem Tier umgeht.” Unter anderem wurde auch Pfefferspray gegen den Hund eingesetzt.

“Der Hund sitzt im Zwinger und zieht die Rute ein, er wirkt sehr schüchtern”, so Willer. Die Zukunft des Vierbeiners ist ungewiss: dafür sei die MA 60, das Veterinäramt der Stadt Wien, zuständig. Dort hieß es am frühen Montagnachmittag auf APA-Anfrage, man warte noch dringend auf die Meldung von der Polizei, erst dann könne man weitersehen. Grundsätzlich wird erst nach einer Untersuchung durch einen Amtstierarzt entschieden, was mit dem betroffenen Tier passiert. Laut dem Tierschutzvereins-Sprecher sollte es vermutlich noch in dieser Woche eine Entscheidung geben.

“Wir sind dahinter, dass er nicht eingeschläfert wird”, meinte Willer. “Das Problem dürfte wahrscheinlich bei den Haltern gelegen sein.” Grundsätzlich müsse der Fall natürlich erst genau untersucht werden. Beim Tierschutzverein wird der Mischling nun untersucht, um herauszufinden, ob er vielleicht Schmerzen habe. Je nach Entscheidung der MA 60 und “wenn alles in Ordnung ist”, werde man versuchen, das Tier an einem geeigneten Platz zu vermitteln: “In Deutschland gibt es z. B. so eine Stelle, bei der solche Hunde auch resozialisiert werden.” Mit dieser Stelle habe man bei einem anderen Rottweiler bereits gute Erfahrungen gemacht.

Solche kämen also nicht mehr zu “normalen” Familien, aber zu Personen, “die eine Affinität für diese Tiere haben und sie nicht mit Gewalt erziehen”, so Willer. Die meisten Besitzer würden nach einer Beißattacke “nichts mehr mit dem Hund zu tun haben” wollen: “Manche wollen gleich, dass das Tier eingeschläfert wird.”

Der lebensgefährlich verletzte 63-Jährige wurde nach der Attacke am Sonntag mit dem Hubschrauber in ein Spital geflogen – über seinen aktuellen Gesundheitszustand konnte die Polizei am Montag keine Auskunft geben: “Wir haben keinen Bericht über Veränderungen erhalten”, so eine Polizeisprecherin auf APA-Anfrage. Seine gleichaltrige Frau wurde durch einen Biss am linken Unterarm leicht verletzt.

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