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Bischoff: "Eine große Ehre für mich RW Präsident zu sein"

Ulli Bischoff wird als Präsident zurück treten
Ulli Bischoff wird als Präsident zurück treten ©Luggi Knobel
VN-HEIMAT INTERVIEW: Ulli Bischoff (44) Rankweil (VN-tk) Vorarlbergligist RW Rankweil verliert mit Ulli Bischoff nach neun Jahren seinen am längstdienenden Präsidenten. Bei der Jahreshauptversammlung am 17. März 2017 wird der Rankweiler aus persönlichen Gründen seinen Rücktritt bekannt geben. In der Ära Bischoff konnte der Klub rund 90.000 Euro an Schulden abbauen.
Ulli Bischoff hört auf

Warum ist deine Ära als Präsident von RW Rankweil bald zu Ende?

ULLI BISCHOFF: Bei meinem Antritt als Präsident vor neun Jahren war der Verein finanziell, sportlich sowie auch gesellschaftlich sehr angeschlagen und es war ein riesiges Desaster. Der Klub stand im September 2008 schon zum zweiten Mal kurz vor der Auflösung. Niemand wollte die Verantwortung übernehmen. Mit vielen ehrenamtlichen Funktionären habe ich nun in den letzten Jahren den Verein wieder auf eine gesunde und nachhaltige Basis gestellt. Die Mission RW auf allen Linien wieder zu einer Topadresse im Vorarlberger Amateurfußball zu machen ist mit kleinen Schritten gelungen. Bis März 2017 bin ich als Präsident gewählt, meine Amtszeit läuft ab – deshalb ist es aus meiner Sicht auch kein Rücktritt sondern ein Ende einer sehr bewegenden Ära.

Sie haben den Klub vor dem drohenden Aus bewahrt. Wieso haben sie soviel Zeit in den Klub und das alles ehrenamtlich investiert?

ULLI BISCHOFF: Ich habe es mir damals leichter vorgestellt und es wurde mir schnell klar, welche riesige Baustelle vor uns steht. Es gab auch eine Aufbruchsstimmung und im Klub liegt viel Potenzial. Für uns war ein Neuaufbau nie ein Thema, auch wenn es der Sportgemeinderat damals so wollte. Unser Ziel war ganz klar die Fortführung und Erhaltung des Traditionsvereins Rot-Weiß. Für mich war und ist es immer noch eine große Ehre Präsident von RW Rankweil zu sein.

Warum gerade Anfang 2017 einen Schlussstrich ziehen?

ULLI BISCHOFF: Rot-Weiß kann mit viel Optimismus in die Zukunft blicken. Jede Ära geht einmal zu Ende und eine ausgezeichnete Basis wurde im letzten knappen Jahrzehnt geschaffen.

Neun Jahre Präsident von RW Rankweil. Was waren die Meilensteine in deiner Ära?

ULLI BISCHOFF: Das entgegengebrachte große Vertrauen von langjährigen kleinen und größeren Sponsoren wurde zurück gewonnen. Der Schuldenabbau in sechs Jahren war schon was Großartiges. Der Einbau von vielen eigenen jungen Kickern hat sich nun bezahlt gemacht. Der kometenhafte Aufstieg der Rankweiler Frauenmannschaft mit der eventuellen Teilnahme an der Bundesliga I ist schon was Außergewöhnliches. Viele Veranstaltungen und Turniere bilden den gut aufgestellten gesellschaftlichen Trend der letzten Jahre. Mehrere soziale Netzwerke wurden unterstützt. Habe durch meine Funktion viele neue Freunde kennengelernt und mich weiterentwickelt.

Vor dem Rücktritt steht noch das Jubiläums-Hallenfußballturnier in der Montforthalle an. Was ist hier geplant?

ULLI BISCHOFF:  Zum 10-jährigen Bestehen wird das Hallenturnier erstmals an drei Wochenenden ausgetragen. Die Resonanz von den Teilnehmern ist jedesmal so positiv, dass man sich jedesmal aufs Neue auf das Turnier freut. Mit 160 Mannschaften aus dem In- und Ausland ist es die größte NW-Veranstaltung, welche kontinuierlich seit zehn Jahren in Rankweil stattfindet. Für die Jubiläumsausgabe sind einige Überraschungen geplant. Die Montforthalle bietet den optimalen Austragungsort, obwohl vor kurzem die neue Mittelschule eröffnet wurde. Ich habe dieses Turnier wieder ins Leben gerufen, darauf bin ich besonders stolz.

Im Jahr 2020 steht für RW Rankweil das 100-Jahr Jubiläum an. Was soll das für ein Fest werden?

ULLI BISCHOFF: Im Jahr 2009 habe ich das 60-Jahr Jubiläum auf der Gastra organisiert. Es war damals ein Megaevent mit unvergesslichen Momenten. Zum „Hunderter“ muss man sich etwas ganz Besonderes einfallen für Jung und Alt.

Wohin soll der Weg von RW Rankweil in den nächsten Jahren führen?

ULLI BISCHOFF: Der Nachwuchs soll auch in den kommenden Jahren an oberster Stelle stehen. Den Kids und Jugendlichen muss ein optimales Umfeld geboten werden. Dann wird auch viel zum Selbstläufer, wenn man den Kindern eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung auf der Gastra bietet. Mit möglichst vielen Eigenbauspielern soll die erste Kampfmannschaft bestehen. Auch die gesellschaftliche Komponente ist in einer Gemeinde lebenswichtig, welche man nie aus den Augen verlieren darf.

Zur Person

Ulli Bischoff

Seit 2008 Präsident von RW Rankweil tritt bei der JHV am 17. März 2017 zurück

Geboren: 11. November 1971

Beruf: Produktentwicklung/Textile Sourcing bei der Firma Wolford in Bregenz

Familie: verheiratet mit Nadja, Sohn Jeremy (18), Marvin (15), Robin (11)

Lebensmotto: Gehe nicht auf ausgetretenen Pfaden, sondern bahne dir selbst einen Weg und hinterlasse eine Spur

Hobbies: Tennis, Fußball, Wandern mit Frau Nadja

ALLE BISHERIGEN PRÄSIDENTEN VON RW RANKWEIL SEIT 1950: 2009 – 2016 Ulli Bischoff, 2008/2009 Ulli Bischoff, Mladen Galovic, 2006 bis 2008 German Bertsch, 2004 bis 2006 Gerhard Ströhle, 2003/2004 Manfred Engler /Gerhard Ströhle, 2002/2003 Manfred Engler, 2001/2002 Gernot Eiler/Manfred Engler, 1999 bis 2001 Gernot Eiler, 1998/1999 Gremium, 1996 bis 1998 Wolfgang Kling, 1992 bis 1996 Alfred Gorbach, 1988 bis 1992 Gottfried Xander, 1987/1988 Edi Engler /Gottfried Xander, 1985 bis 1987 Edi Engler, 1984/1985 Adalbert Gapp/Edi Engler, 1983/1984 Adalbert Gapp, 1982/1983 Walter Schnetzer/Adalbert Gapp, 1977 bis 1982 Walter Schnetzer, 1976/1977 Walter Mathis/Walter Schnetzer, 1972 bis 1976 Walter Mathis, 1971/1972 Mathias Reiter/Walter Mathis, 1970/1971 Mathias Reiter, 1969/1970 Arthur Siegl/Mathias Reiter, 1968/1969 Arthur Siegl, 1967/1968 Renato Brunner/Arthur Siegl, 1966/1967 Hugo Häusle/Renato Brunner, 1962 – 1966 Hugo Häusle, 1961/1962 Fritz Franke/Hugo Häusle, 1957 – 1961 Fritz Franke, 1956/1957 August Knobel/Fritz Franke, 1954 bis 1956 August Knobel, 1953/1954 Rudolf Brändle/August Knobel, 1952/1953 Fritz Franke/Rudolf Brändle, 1951/1952 Fritz Franke, 1950/1951 Willi Grabher/Fritz Franke

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