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Bischöfe drängen Vatikan zu Entscheidung

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In Österreich mehren sich Kleriker-Stimmen - Vom Vatikan wird eine schnelle Reaktion im Fall des Sex-Skandals in einem Priesterseminar von St. Pölten gefordert.

<RTE>Der Diözesanbischof von Kärnten, Alois Schwarz, kritisierte am Donnerstag den Bischof von St. Pölten, Kurt Krenn, scharf und forderte „eine rasche römische Entscheidung“. 
 
<p>Die Tageszeitung „Kurier“ zitierte am Donnerstag einen „hochrangigen Vatikan-Mitarbeiter“, der eine deutliche Reaktion Roms versprach, „wenn alle Fakten vorliegen“. Die Katholiken in Österreich könnten davon ausgehen, „dass eingegriffen wird und zwar in einem entscheidenden Sinne“. Krenn hat bisher seinen Rücktritt abgelehnt. 
 
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Porno-Fotos auf Computern 
 
<p>Bei Durchsuchungen der Räume des Seminars hatte die Kriminalpolizei in den vergangenen Monaten auf Computern tausende pornografische Fotos entdeckt, darunter auch Kinderpornografie. Auch von homo-erotischen Festen, die seine Seminarleiter mit Seminaristen feierten, war die Rede. Die beiden deutschen Seminarleiter sind bereits zurückgetreten. 
 
<p>Kärntens Bischof Schwarz meinte mit Blick auf seinen Amtskollegen Krenn, ein Bischof müsse seinen Leitungs- und Hirtendienst gewissenhaft wahrnehmen. Was in St. Pölten geschehen sei, sei für ein Priesterseminar völlig inakzeptabel. 
 
<p>Unklar ist nach wie vor, wie Rom auf den Skandal reagiert, der im überwiegend katholischen Österreich die Gemüter erregt. Grundsätzlich kann der Papst einen Bischof versetzen oder entlassen, wenn er nach seiner Meinung der Kirche Schaden zugefügt hat. 
 
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Krenn verbietet Einmischung 
 
<p>Bereits am Mittwoch hatte der Ombudsmann der Erzdiözese Wien für Opfer sexuellen Missbrauchs, Helmut Schüller, den 68-jährigen Krenn aufgefordert, sein Amt niederzulegen. Krenn selbst verbat sich jegliche Einmischung seiner bischöflichen Kollegen in den Fall. Er selbst hatte am Mittwoch eine sechs-köpfige Kommission eingesetzt, die den Skandal aus Sicht der katholischen Kirche untersuchen soll. 
 
<p>Kirchen-Beobachter warnen inzwischen vor einer möglichen Austrittswelle aus der katholischen Kirche im Alpenland. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur APA vom Donnerstag ist die befürchtete Austrittswelle bisher jedoch ausgeblieben. 
 
<p>Redaktion: <a href=”mailto:christian.wata@vienna.at”>Christian Wata</a> 

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