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Bis zu 120 Tote bei Zugunglück in Indien

Im Osten Indiens ist ein Expresszug auf einer Brücke entgleist und hat bis zu 120 Menschen in den Tod gerissen. Es ist - anders als bisher vermutet - doch kein Anschlag.

180 Menschen erlitten bei dem Unglück in Rafiganj im Bundesstaat Bihar Verletzungen. Bis Dienstagmittag (Ortszeit) konnten 350 Überlebende gerettet werden. 50 Leichen wurden geborgen. Der „Hauptstadt-Express“ war auf dem Weg von Kalkutta nach Delhi, als am Montagabend das Unglück geschah.

Da auf der 90 Meter langen Brücke Gleisbefestigungen und ein 30 Meter langes Stück Schiene fehlte, gab es Spekulationen über einen möglichen Anschlag. Innenminister Lal Krishna Advani hielt jedoch einen Unfall für wahrscheinlicher. An Bord des Zuges waren etwa 500 Menschen. 16 der 18 Waggons entgleisten. Einer fiel in den Fluss Dhavi, zwei hingen in der Luft.

Im Gegensatz dazu erklärte der für die Eisenbahn zuständige Staatssekretär Bandaru Dattatreya unter Berufung auf Ermittlungen der Behörden, an den Gleisen sei manipuliert worden. „Das ist absolut Sabotage.“ In der Gegend seien maoistische Rebellen besonders aktiv. Auch der Eisenbahnsprecher sagte, die Anzeichen sprächen für Sabotage.

Die Polizei widersprach dem. „Dies scheint kein Fall von Sabotage zu sein“, sagte der Generalinspektor der Polizeikräfte in Bihar, Neelmani, der Nachrichtenagentur Press Trust of India. „Die Eisenbahnbehörden haben voreilige Schlüsse gezogen, ohne sich um eine Verifizierung der Realitäten vor Ort zu kümmern.“ Die Maoisten hätten in der Vergangenheit niemals Personenzüge angegriffen. Sie hätten zwar Anschläge auf Eisenbahnstrecken verübt, aber stets vorher die Behörden informiert, um Opfer zu vermeiden.

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