Die zur Rewe Austria (Billa, Merkur Mondo/Penny, Emma) gehörende Drogeriemarktkette Bipa steigt ins Putzerei-Geschäft ein. 55 ausgewählte Filialen in Wien – von insgesamt rund 140 – sowie 3 in Vösendorf (NÖ) bieten seit Anfang Dezember die Möglichkeit, seine schmutzigen Hemden, Blusen, Kleider und Jacken in einen Kleidersack zu stopfen und drei Tage später gereinigt und gebügelt wieder abzuholen. Über die weiteren Pläne will das Unternehmen nichts verraten.
Das Konzept sei seit Jänner in 12 Filialen getestet worden und erfolgreich gewesen, heißt es aus dem Unternehmen. Laut Branchenkreisen wurde ursprünglich mit Salesianer kooperiert, jetzt seien die Firmen Furigan und Hartmann Partner von Billa.
Reinigung dauert drei Tage
Das System funktioniert ähnlich wie die Fotoentwicklung: Der Kund füllt einen Aufgabeschein aus, trennt den Abholschein aus, stopft die Kleidung mit dem Aufgabeschein in den Wäschesack, verschließt ihn und wirft in in den Kleidersammler. 3 Tage später kann die Kleidung mit dem Abholschein wieder entgegen genommen und bei der Kasse bezahlt werden.
1,79 Euro pro Hemd
Die Preise, die die Drogeriemärkte für ihre Putzereidienste verrechnen, sind jedenfalls geeignet, der gewerblichen Reinigungsbranche weh zu tun. Für ein Hemd verrechnet Bipa 1,79 Euro – ab 10 Stück gibts eine Hemdenreinigung gratis dazu. Der Innungsmeister des Chemischen Gewerbes Franz Thür, lässt sich durch die neue Konkurrenz nicht aus der Ruhe bringen. Er rechnet damit, dass vor allem einfachere Arbeiten zu Bipa gebracht werden und heikle, teure Kleidungsstücke weiter bei den Fachbetrieben abgegeben werden. Auch die niedrigeren Preise von Bipa würden den Fachbetrieben, die auf gut ausgebildete Mitarbeiter und Beratung setzen, weniger wehtun, als Billiganbietern, meint der Innungsmeister.