Bin Laden für Anschläge in Türkei veranwortlich

Das habe Fevzi Yitiz im Verhör der Staatsanwaltschaft ausgesagt, berichtete die Zeitung „Hürriyet” am Montag. Bin Laden habe aber andere Anschlagsziele vorgegeben als die zwei Synagogen, das britische Konsulat und die HSBC-Bank in Istanbul, vor denen am 15. und 20. November Autobomben explodierten und 62 Menschen töteten. Nach Erkenntnissen der Ermittlungsbehörden war Yitiz am Bau der Autobomben in einer Werkstatt in einem Istanbuler Gewerbegebiet beteiligt.

Die Zeitung „Zaman” meldete unter Berufung auf Polizeikreise, das ursprüngliche Ziel der Terroristen sei der von den USA genutzte Luftwaffenstützpunkt Incirlik im Süden der Türkei gewesen. Wegen der starken Sicherheitsvorkehrungen auf dem Stützpunkt hätten sich die Täter dann jedoch andere Ziele gesucht.

Yitiz sagte nach übereinstimmenden Berichten mehrerer türkischer Zeitungen aus, zwei Abgesandte der türkischen Verschwörer hätten bei einem Besuch in Afghanistan von Bin Laden persönlich den Befehl zu den Anschlägen erhalten. Yitiz selbst war kurz nach den Anschlägen in den Iran geflohen. Vergangene Woche wurde er bei der versuchten Wiedereinreise in die Türkei gefasst. Er habe in die Türkei zurückkehren wollen, weil er nicht damit rechnete gesucht zu werden, sagte Yitiz nach Presseberichten. Die mutmaßlichen Anführer der Istanbuler Terror-Zelle, Habib Aktas und Azad Ekinci, werden noch gesucht. Sie werden in Syrien vermutet.