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Bims: Rückspiegelmontage mit Jahresende fertig

Hier noch ohne Rückspiegel: Eine alte Bim.
Hier noch ohne Rückspiegel: Eine alte Bim. ©Vienna Online
Nach einigen Unfällen wurden bisher 60 von 300 alten Straßenbahnen umgerüstet. Der Einbau eines neuen Einklemmschutzes wird bereits im Mai fertig sein.

Die Nachrüstung von rund 300 alten Wiener Straßenbahnen mit Rückspiegeln ist angelaufen. Bis dato sind etwa 60 Fahrzeuge – also ein Fünftel – mit der zusätzlichen Sicherheitsmaßnahme ausgestattet. Bis Jahresende soll die eine Mio. Euro teure Maßnahme abgeschlossen sein. Angekündigt wurde das technische Upgrading bereits vor knapp einem Jahr. Die Spiegelkonstruktion habe erst entwickelt werden und daraufhin diverse Bewilligungsverfahren durchlaufen müssen, begründete Martin Muschits, Elektrotechnik-Verantwortlicher bei den Wiener Linien, am Montag den Zeitaufwand.

Nach anfänglichem Abwinken hatten die Verkehrsbetriebe – nachdem es zu einigen Unfällen zwischen Fahrgästen und Trams gekommen war – beschlossen, die Sicherheitsstandards zu erhöhen. Da Spiegel für die betroffenen E1- und E2-Garnituren am Markt nicht erhältlich waren, musste unter Eigenregie ein Modell erarbeitet werden, wobei die Entwicklungs- und Erprobungszeit ein halbes Jahr gedauert habe, hieß es in einer Pressekonferenz.

Beheizbare Rückspiegel

Die letztlich serienreife Variante ist elektrisch beheizbar und kann mittels Joystick vom Fahrer geschwenkt werden. Seitens der Wiener Linien wurde heute betont, dass neben den schon nachgerüsteten, rot-weißen Straßenbahntypen die 200 Niederflurzüge (ULF) bereits seit jeher ab Werk mit Rückspiegeln bestückt sind.

Um einiges früher als die Spiegel-Offensive abgeschlossen ist laut Muschits der Tausch von bisher druckluftgesteuerten gegen elektronische Türfühlerkanten an den insgesamt 240 alten E1-Fahrzeugen bis Mai. Dadurch soll verhindert werden, dass Menschen oder Gegenstände beim Schließen der Türen unbemerkt eingeklemmt werden. Bei den neueren E2-Modellen sei dieser zusätzliche Sicherheitsschutz nicht notwendig, hieß es.

Kostenexplosion?

Die erste Straßenbahn mit neuer Technik war bereits im Dezember 2008 unterwegs. Damals hatte es geheißen, der Türumbau werde mit Ende 2009 beendet sein. Außerdem waren die Kosten ursprünglich mit 500.000 Euro beziffert worden, heute war von zwei Mio. Euro die Rede. Die erste Zahl sei bloß eine grobe Schätzung gewesen, argumentierte ein Wiener-Linien-Sprecher.

Durch die neuen Kanten wird das Schließen der Türen bei größeren Widerständen verhindert. Bei besonders kleinen Gegenständen wie einer Hundeleine oder einem Jackensaum öffne die Türe zwar nicht mehr, das Wegfahren des Zuges werde jedoch verhindert, erklärte der Wiener-Linien-Techniker.

Kritik am Umrüstungstempo kam von der ÖVP. “Die Wiener Linien betonen immer wieder, dass die Sicherheit der Fahrgäste an erster Stelle steht, umso unverständlicher ist die Trägheit, mit der die Aufrüstungen erfolgen”, so Verkehrssprecher Wolfgang Gerstl in einer Aussendung. Es könne nicht sein, dass die Verkehrsbetriebe ihre selbst gesteckten Ziele punkto Sicherheit nicht einhielten und Termine immer wieder prolongierten.

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