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Bim-Routen: Ring-Linien ab 26. Oktober Geschichte

Am 26. Oktober ist nicht nur Nationalfeiertag, auch im Wiener Verkehrsnetz gibt es heuer an diesem Tag historische Weichenstellungen: Stadtreporter Video  

Die beiden in Endlosschleife um die Ringstraße zirkulierenden Straßenbahn-Linien 1 und 2 sind von diesem Tag an Geschichte. Diese werden dann statt als Rundlinien als Durchgangslinien geführt.

Der “Einser” fährt dann vom Stefan-Fadinger-Platz in Favoriten über die Ringstraße in die Prater Hauptallee. Der “Zweier” wird in Zukunft Ottakring und den Friedrich-Engels-Platz verbinden, wobei die Strecke über den Ring und die Taborstraße führt. Dabei verkehren die neuen Tram-Linien auf Gleisen, die bisher von anderen Linien benutzt wurden, was für diese in Folge das Aus bedeutet: Die Linien 1 und 2 ersetzen somit J, N und 65.

Auch 2009 wird es für die Traditionalisten einschneidende Änderungen im Netz der Wiener Trams geben. So werden die neuen Linien 3 und 4 geschaffen. Dann wird der bisherige “D-Wagen” als “Dreier” firmieren. Der Streckenverlauf dieser schon bisher als Durchgangslinie geführten Bim bleibt dabei – bis zur Verlängerung auf das Hauptbahnhofgelände – unverändert.

Die Linie 4 ersetzt 2009 die derzeit unter dem Namen 71 fahrende Tram, die überdies verlängert wird. Sie verbindet künftig den Zentralfriedhof mit der Börse. Dabei biegt sie von Simmering kommend am Ring links ab und wird bis zur Börse verlängert, während der 71er derzeit am Schwarzenbergplatz kehrt macht.

Die baulichen Änderungen im Zuge der gesamten Maßnahmen sollen gering sein und sich etwa auf die Errichtung neuer Weichen beschränken. Die Fahrzeiten und Intervalle bleiben entweder gleich oder werden verbessert, versichern die Wiener Linien.

Die noch aus der Monarchie stammende Verwendung von Buchstaben als Kennzeichen für Durchgangslinien gehört mit den Umbenennungen im Jahr 2009 jedenfalls der Vergangenheit an. Lediglich eine Linie wird als Relikt dieses Fähnchen weiterhin in die Höhe halten: Die Linie O, die zwischen Praterstern und Migerkastraße in Laxenburg verkehrt. Allerdings wurde deren Name von Wien-Besuchern ohnedies meist als “Nuller” missverstanden.

Wiener ÖVP kritisiert Ringlinien-Einstellung
Die bevorstehenden geplanten Änderungen durch die Stadtregierung in Form von Durchgangslinien hätten zwar eine gewisse Berechtigung, sie könnten jedoch die bestehenden Ringlinien nicht ersetzen, beklagte Wolfgang Gerstl im Rahmen einer Protestaktion vor der Wiener Oper. Besonders für die vielen TouristInnen würde sich die Umstellung negativ auswirken und man müsste deshalb auch mit einem Ansteigen des Touristenbusverkehrs auf der Ringstraße rechnen. Innerhalb der letzten 40 Jahre sei das Wiener Straßenbahnnetz um insgesamt 34 Kilometer gekürzt worden, anstatt es weiter auszubauen. Dies widerspreche dem internationalen Trend in anderen Großstädten.

Grüne fordern “Touristen-Bim”
Die Grünen erneuerten unterdessen ihre Forderung nach einer zusätzlichen Ringlinie zu den neuen Durchgangslinien, was dem VP-Vorschlag entspricht. “Jetzt ist die Zeit, eine tägliche Touristenstraßenbahn rund um den Ring einzuführen, um den bevorstehenden Buswahnsinn in der Adventzeit einzudämmen”, so Gemeinderätin Ingrid Puller.

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