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Bildung nach Feierabend

Bregenz - In einer eigenen Seminarreihe ebnet Gerold Amann "Wege zum Weltwissen". Seit Herbst 2005 gehen immer mehr Vorarlberger abends wieder zur Schule.

Klemmen sich hinter die Bänke ihrer Töchter und Söhne und hören: Literatur, Religion, Philosophie, Naturwissenschaft. Was seit der eigenen Matura verloren ging. Was sich inzwischen verändert hat. Sie schaffen sich Grundlagen. Das will die Seminarreihe „Wege zum Weltwissen“. Das kann sie. Gerold Amann hat sie begründet.

Seit 1979 unterrichtet er an verschiedenen Gymnasien. Hat in den wilden frühen Jahren mit Hans Peter Martin die Zeitschrift „Rübe“ herausgebracht. Läuft seit 1999 jährlich zweimal Marathon. „Gemütlich“, wie er betont. Mit Zeiten zwischen 3,30 und 4 Stunden. „Nur einmal bin ich gescheitert.“ Da war es am Vorabend später geworden.

Als die Volkshochschule ihn im August 2005 bat, in einer neuen Kursreihe dem Bedürfnis nach Allgemeinbildung nachzukommen, hatte er den Mangel längst schon im Tagewerk verspürt. „Durch unsere PISA-Fixiertheit reduziert man den Schulbetrieb auf handlungsorientierte Kompetenz.“ Die Grundbildung verlor an Stellenwert.

Fragen über Fragen

Die „Wege zum Weltwissen“ holen das nach. Amann gewann Vortragende aus den Lehrerkollegien. Eine Dramaturgin wird ab Herbst Theaterbesuche vor- und nachbereiten. In der Thüringer „Villa Falkenhorst“ wird Musik unterrichtet. Schon hat die neue Seminarreihe alle Volkshochschulen erreicht. So erfahren landauf, landab immer mehr Vorarlberger in durchwegs ausgebuchten Kursen lustvoll, worunter ihre Sprößlinge zu stöhnen pflegen. Was ist der Mensch? Wie drückt sich moderne Lyrik aus? Verliert der Islam, differenzierter betrachtet, seinen Schrecken?

Fragen über Fragen. Oft ohne Alltagsrelevanz. Und doch so entscheidend.

ZUR PERSON

  • Dr. Gerold Amann
  • Beruf: Lehrer
  • Geboren: 1956 in Hohenems
  • Familie: verheiratet, zwei Kinder
  • Ausbildung: Studium der Geschichte, Germanistik und Philosophie
  • Laufbahn: unterrichtet an Gymnasien und Volkshochschule

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