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"Bilder über Bilder" im MUMOK

Gleich drei Ausstellungen werden Donnerstagabend im Museum Moderner Kunst (MUMOK) eröffnet. "Bilder über Bilder" heißt eine Ausstellung mit Werken aus der Daimler Kunst Sammlung. "Die Ambivalenz des Konkreten" ist eine Geburtstags-Hommage an Gerhard Rühm zu seinem 80er.

Gleich drei Ausstellungen werden heute, Donnerstag, Abend im Wiener Museum Moderner Kunst (MUMOK) eröffnet. “Bilder über Bilder” heißt eine Ausstellung mit Werken aus der Daimler Kunst Sammlung, in denen das Medium Malerei sich selbst reflektiert. “Die Ambivalenz des Konkreten” ist eine Geburtstags-Hommage an Gerhard Rühm zu seinem 80er (den der Protagonist der Wiener Gruppe am 12. Februar gefeiert hat). Außerdem wird nebenan im Staatsratshof von der deutsch-ägyptischen Künstlerin Susan Hefuna im Rahmen ihres “Mapping Wien“-Projekts ein schwarzes Zelt aufgestellt.

Diskursive Malerei sei neben Hyperrealismus ein Schwerpunkt der MUMOK-Sammlung, erläuterte der scheidende Museumsdirektor Edelbert Köb bei der vormittäglichen Presseführung. Auf der Suche nach einem starken Partner für eine Ausstellung sei man auf die 1977 gegründete Daimler Kunst Sammlung in Stuttgart und Berlin gestoßen, habe sich allerdings dann entschlossen, nicht bloß einzelne Leihgaben zu erbitten, sondern einen großen Block als Einheit zu zeigen, sagte Köb. In den rund 130 Werken von rund 75 Künstlerinnen und Künstlern aus 20 Ländern sind lediglich vier Stücke aus der MUMOK-Sammlung eingeschmuggelt.

“Reizwortzeichnungen”

Auf zwei Ebenen entfaltet sich ein “Fest der Sinne, Farben und Formen” (Köb), in dem sich neben internationalen Größen und Klassikern der abstrakt-geometrischen und minimalistischen Kunst wie Daniel Buren, Donald Judd, Liam Gillick und Ugo Rondinone auch die Österreicher Gerwald Rockenschaub und Heimo Zobernig vertreten sind. Man habe neben dem Versuch eines Überblicks über hundert Jahre abstrakte Avantgarden (beginnend bei Adolf Hölzel) einerseits versucht, in den Museumsräumen Ein- und Durchblicke zu ermöglichen, andererseits durch ständigen Dialog mit zeitgenössischen Positionen selbst Diskursivität zu schaffen, erläuterte Kuratorin Renate Wiehager. “Das sind Diskurse, die in Wien in den vergangenen Jahren weder theoretisch noch im Ausstellungswesen geführt wurden”, ergänzte Köb.

Im Gegensatz zur Malerei-Ausstellung wurde die Würdigung von Gerhard Rühm gänzlich aus eigenen Sammlungsbeständen bestritten, die man Ankäufen, aber auch großzügigen Schenkungen verdankt. “Eine Hommage an einen der wichtigsten österreichischen Künstler und einen bemerkenswerten Schenker”, nannte daher Kuratorin Eva Badura-Triska die Schau, die weniger eine Retrospektive als “ein Einblick in sein Schaffen” darstellen soll. Die Werkauswahl zeigt die Bandbreite seiner grenzüberschreitenden Ansätze. Collagen, Schreibmaschinen-Gedichte, Zeichnungen, Installationen, Notate und Montagen variieren die Zusammenführung von Literatur, Musik und Kunst in mannigfaltiger Weise, Scherenschnitte loten vexierbildartig gegenständliche wie abstrakte Bezüge aus, eine jüngst entstandene Serie von “Reizwortzeichnungen” schlägt die Brücke in die Gegenwart.

Temporäre Intervention Teil des ganzjährigen Projekts “Mapping Wien”

“Knowledge is sweeter than honey” nennt Susan Hefuna (geb. 1962) ihr drei Meter hohes Zelt aus schwarzer, bemalter Plane, das bis 2. Mai im Staatsratshof aufgestellt sein wird. Es soll an Kara Mustafas Zelt der Türkenbelagerung erinnern und als Begegnungsstätte fungieren. Im Rahmen der Eröffnung (heute Abend ab 18 Uhr) wird in ihm ein Video eines Künstlerinnengesprächs gezeigt, das am Dienstag geführt wurde. Die temporäre Intervention ist Teil des ganzjährigen Projekts “Mapping Wien“, das die Galerie Grita Insam im Rahmen eines departure-Calls verwirklicht: Susan Hefuna bespielt dabei im Zeitraum eines Jahres insgesamt 14 Schauplätze in der Stadt, wie das Belvedere, das Sigmund Freud Museum oder das Cafe Korb.

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