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Bilder aus einer anderen Welt: Adel verpflichtet

Adel verpflichtet - im Falle von Marianne zu Sayn-Wittgenstein-Sayn zur Fotografie: Die Reichen, Blaublütigen und Schönen des 20. Jahrhunderts hat die als „Mamarazza“ bekannte gebürtige Salzburgerin (Jahrgang 1919) vor ihrer Linse gehabt.

Die entstandenen Fotografien, die Adelsgeschichte und Sittenbild, Society-Aufnahmen und Star-Schau in einem sind, sind ab morgen, Donnerstag, bis zum 13. Mai in der ersten großen Museums-Ausstellung zu Sayn-Wittgenstein-Sayn in Österreich im KunstHaus Wien zu sehen.

Sayn-Wittgenstein-Sayn ist „die Chronistin der High Society“, sagte KunstHaus-Direktor Joram Harel bei der heutigen Pressepräsentation. Und die High Society ist auf den rund 130 Fotografien wahrlich versammelt: Zu sehen sind Fürsten und Thronfolger, Schauspieler von Sean Connery bis Klaus Maria Brandauer, Musiker wie Nikolaus Harnoncourt (der beim Heimwerken zu sehen ist) oder auch der spanische Surrealist Salvador Dali. Jedoch soll man „sich nicht von den berühmten Persönlichkeiten auf den Fotos täuschen lassen“, betonte Carl Aigner, Direktor des Landesmuseum St. Pölten. Sayn-Wittgenstein-Sayn ist „jemand, der das Medium Fotografie versteht,“ und für Aigner die „Doyenne der österreichischen Fotografie“.

„Ich habe die Kamera immer, immer mitgeschleppt. Selbst bei der Kartoffelernte“, sagte „Mamarazza“, die sich schon mit neun Jahren der Fotografie verschrieb. Den Fotografien aus jener „Saynerzeit“ ist der erste Teil der Schau gewidmet. Die Ur-Ur-Ur-Ur-Enkelin von Kaiserin Maria Theresia gewährt unübliche Blicke in eine Gesellschaft, die zumindest früher, vor allgegenwärtiger Society-Berichterstattung, vielen verschlossen blieb.

Fürstenkinder beim Spielen im Schweinestall oder im Heuhaufen, ein fürstlicher Autounfall oder junge Adelige beim Rock n’ Roll-Tanzen sind ebenso zu sehen wie – im zweiten Teil der chronologischen Schau – ein Bootsausflug mit Sean Connery, Party-Aufnahmen von Andy Warhol oder Fotos vom im Zweiten Weltkrieg zerstörten Schloss Sayn in Rheinland-Pfalz. Doch sind es – trotz des Spitznamens – keine Paparazzi-Bilder, die unziemlich in die Lebenswelten der Berühmtheiten eindringen. Sondern teils intime, sehr persönliche Fotografien aus einer anderen Welt.

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