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Bilanz des Herbstwetters: Trüb, nass und kalt

Der Herbst 2017 brachte teils kaltes und nasses Wetter.
Der Herbst 2017 brachte teils kaltes und nasses Wetter. ©APA/DPA/BORIS ROESSLER
Der meteorologische Herbst geht langsam zu Ende. Das Wetter der letzten drei Monate war im Bergland und im Westen nass, kalt und trüb. Im Norden und im Osten zeigte es sich hingegen vergleichsweise mild und trocken.

Der Herbst 2017 brachte laut Wetterdienst UBIMET österreichweit über alle drei Monate gemittelt durchschnittliche Temperaturen. Im Detail steht allerdings ein kaltes Bergland einem vergleichsweise milden Norden und Osten gegenüber. Die negativen Temperaturabweichungen erreichten von Vorarlberg bis in die westliche Obersteiermark oft mehr als ein Grad, auf den Bergen teils sogar noch deutlich mehr. Die Niederschlagsverhältnisse waren in weiten Landesteilen zumindest ausgeglichen. Um bis zu 50 Prozent nasser war es hingegen gebietsweise in den Nordalpen vom Außerfern bis ins Mostviertel. Trocken verlief der Herbst in einem Streifen von Osttirol bis ins südöstliche Niederösterreich. Die Sonne schien insgesamt bis zu 30 Prozent seltener als üblich.

Durchschnittliche Herbsttemperaturen in Österreich

Die Temperaturen dieses Herbstes entsprechen, gemittelt über ganz Österreich, dem Durchschnitt. Regional verliefen die vergangenen drei Monate allerdings deutlich zu kalt. Auf den Bergen von Vorarlberg bis in die westliche Obersteiermark beträgt die negative Abweichung teils mehr als 1,5 Grad. „Vor allem der deutlich zu kalte September sowie der frühe Start in den Winter im November schlagen sich hier zu Buche“, sagt UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. Bis zu einem Grad wärmer als im Mittel war es hingegen vom Innviertel bis ins Nord- und Mittelburgenland. Die höchste Temperatur wurde mit 29,1 Grad am 14. September in Hohenau an der March in Niederösterreich gemessen. Der Tiefstwert wurde am 15. November mit -12,7 Grad im Osttiroler Sankt Jakob im Defereggen erreicht. Insgesamt am kältesten war es mit -21,9 Grad am 26. November am 3.440 m hohen Brunnenkogel in Tirol.

Vorarlberg siebenmal nasser als Niederösterreich

Die Niederschlagsverhältnisse brachten naturgemäß große Unterschiede. Im nassesten Ort dieses Herbstes, im Vorarlberger Schoppernau, gab es mit 745 Liter pro Quadratmeter fast siebenmal mehr Niederschlag als im trockensten Ort, Gars am Kamp in Niederösterreich, mit 110 Liter pro Quadratmeter. Österreichweit gesehen entsprechen die Mengen mit einem Überschuss von rund 10 Prozent in etwa den Mittelwerten. 20 bis 60 Prozent nasser als im Schnitt war es vielerorts entlang der Alpen vom Arlberg bis zur Rax, im östlichen Flachland sowie in Mittel- und Unterkärnten. Trockener als üblich war es mit einem Defizit von 10 bis 40 Prozent lediglich in einem schmalen Streifen von Osttirol bis ins südöstliche Niederösterreich, im Süd- und Mittelburgenland sowie im südlichen Waldviertel.

Beachtliche Schneemengen im Herbst

Die Schneemengen waren in diesem Herbst vor allem auf den Bergen beachtlich. Schon der September brachte in vielen Regionen die ersten intensiven Herbst-Schneefälle. Im November bildete sich schließlich auch in vielen Alpentälern zumindest tageweise eine Schneedecke. Auch Bregenz, Klagenfurt und Innsbruck waren bereits vorübergehend angezuckert. Am Sonnblick erreichte die Schneedecke am 14. November mit 192 Zentimeter ihren Höchstwert, das ist für diese Jahreszeit allerdings nicht außergewöhnlich. In den Tallagen lag am 7. November mit 30 Zentimeter in Bad Gastein im Salzburger Land am meisten Schnee. Die aktuellen Wettermodelle deuten zudem darauf hin, dass am letzten Novembertag der Winter auch im östlichen Flachland mit dem ersten Schnee Einzug hält.

Sturmtief „Herwart“ Ende Oktober

Ein bemerkenswertes Ereignis in diesem Herbst war das Sturmtief „Herwart“, das Ende Oktober bis in tiefe Lagen für Orkanböen und entsprechende Schäden sorgte. Die stärkste Böe gab es damals im oberösterreichischen Enns mit 140 km/h, am Feuerkogel wurden gar 180 km/h erreicht.

Herbst 2017 brachte wenig Sonne

Die Sonne schien im diesjährigen Herbst vergleichsweise selten. In vielen Regionen beträgt das Sonnenscheindefizit 10 bis 30 Prozent. Am meisten Sonne gab es abseits der Bergstationen mit 440 Stunden noch in Hollenthon in der Buckligen Welt im Südosten Niederösterreichs. Am verlgeichsweise trübsten blieb es mit 192 Sonnenstunden im Salzburger Krimml. Auf der 2.164 m hohen Villacher Alpe schien mit 451 Stunden österreichweit am häufigsten die Sonne.

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