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Bikini-Verbot bei "Miss World"-Event soll Muslime besänftigen

Die Organisatoren (o. Julia Morley) des Schönheitswettbewerbs wollen "niemanden verärgern".
Die Organisatoren (o. Julia Morley) des Schönheitswettbewerbs wollen "niemanden verärgern". ©DAPD
Aus Rücksicht auf die islamischen Landessitten müssen Teilnehmerinnen des diesjährigen "Miss World"-Schönheitswettbewerbs in Indonesien auf Auftritte in Bikinis verzichten.

Stattdessen sollten die 137 Frauen auf traditionelle Strandbekleidung wie Sarongs zurückgreifen, erklärten die Organisatoren des Events auf der Touristeninsel Bali am Mittwoch. Sie wolle “niemanden verärgern oder in eine Situation kommen, wo wir uns respektlos verhalten”, sagte “Miss World”-Chefin Julia Morley der Nachrichtenagentur AFP. Die Gepflogenheiten aller teilnehmenden Ländern müssten deshalb beachtet werden.

Falsche Vorbilder für Jugend

Der indonesische Ulema-Rat, das höchste islamische Gremium des Landes, hatte zuvor eine Absage der Großveranstaltung gefordert. In den Augen der religiösen Sittenwächter fördert der Schönheitswettbewerb “Hedonismus, Materialismus und Konsumismus” und lebt der muslimischen Jugend falsche Vorbilder vor. Die Organisatoren des Events beteuern indes, ihre Entscheidung gegen Bikinis habe schon vor der Vergabe nach Indonesien festgestanden und sei keine Reaktion auf Beschwerden gewesen. Präzise Vorgaben für die bei Zuschauern besonders populäre Wettbewerbskategorie Bademoden wurden bisher noch nicht formuliert.

Touristenreiche Insel

Indonesien ist das weltgrößte Land mit vornehmlich muslimischer Bevölkerung. Bali mit seiner mehrheitlich hinduistischen Bevölkerung ist eine Ausnahme. Als wichtigster Touristenmagnet des Landes zieht die Insel jährlich Millionen Urlauberinnen an, von denen sich viele in knapper Badebekleidung am Strand präsentieren. (APA)

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