Bienensterben: Global 2000 wittert falsche Zahlen
Aus den Erhebungen der Melissa-Studie zu Bienenschäden in Österreich ginge anderes hervor. “Der politische Entscheidungsprozess für ein Verbot der bienengiftigen Pestizide wird damit auf nationaler und EU-Ebene beeinflusst”, ärgert sich Helmut Burtscher, Umweltchemiker von Global 2000. In der Melissa-Studie hätten sich rund 50 Prozent der 2011 untersuchten Verdachtsproben als Bienenschäden durch Neonicotinoide erwiesen.
“Indem die AGES nun die Zahl von 1.396 geschädigten Bienenvölkern, die sich aus freiwillig eingesandten Verdachtsproben ergab, ohne Hochrechnung mit der Gesamtheit der 367.000 in Österreich registrierten Bienenvölker in Verhältnis setzte, kam sie auf lediglich auf 0,38 Prozent geschädigte Bienenvölker. Das ist eine falsche Rechnung”, so Burtscher.
Erstmals genannt seien die “angeblichen 0,38 Prozent” Bienenschäden in einer Pressemitteilung anlässlich des Abschlusses der Melissa-Studie. In dem rund 200 Seiten starken Abschlussbericht sei diese Zahl nicht zu finden, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung. Die Zahl stehe auch in großem Widerspruch zu den Erfahrungen und Beobachtungen der österreichischen Imkerschaft. Die Unzulässigkeit dieser Berechnungsweise sei zudem vom Agrarwissenschafter Anton Safer von der Uni Heldelberg bestätigt worden.
Global 2000 übermittelte eine detaillierte Sachverhaltsdarstellung an die Eigentümervertreter der AGES, Landwirtschaftsminister Berlakovich und Gesundheitsminister Stöger. Eine Stellungnahme der AGES auf Anfrage der APA war am Mittwochnachmittag noch ausständig.