Bianca Jagger ist neben dem österreichisch-brasilianischen Bischof Erwin Kräutler eine von zahlreichen Kritikern, die vor den Auswirkungen des Projekts auf den Amazonas-Regenwald und die autochthone Bevölkerung warnen.
Bis zu 40.000 Menschen müssten laut Kräutler in Folge des Staudammbaus umgesiedelt werden, hinter der Staumauer würde der Amazonas zu einem Rinnsaal reduziert, wodurch ein Großteil der von Fischerei lebenden autochthonen Bevölkerung ihre Lebensgrundlage verlöre. In der Vergangenheit kam es durch Klagen von Kritikern immer wieder zu Baustopps, gegenwärtig wird wieder gebaut, gut ein Dutzend Klagen sind jedoch weiterhin anhängig.
Auch Österreich ist am Staudammprojekt beteiligt
Österreicher sind allerdings nicht nur auf Seite der Kritiker zu finden, sondern mit der Andritz AG, die Turbinen und Generatoren für das Kraftwerk liefern soll, auch auf Seite der Errichter. Das anteilige Volumen der Andritz an dem Projekt beläuft sich den Unternehmensangaben zufolge auf rund 300 Mio. Euro. Beim Belo-Monte-Projekt seien das rund 5 bis 10 Prozent des Gesamtprojekts, schätzt Konzernchef Wolfgang Leitner. Der Staudamm soll “in einigen Jahren” in Betrieb gehen, voraussichtlich 2015.
Mit einer Leistungskapazität von 11.233 Megawatt soll Belo Monte zum drittgrößten Wasserkraftwerk der Welt werden. Laut amtlichen Angaben wird eine Fläche von 500 Quadratkilometern geflutet, 16.000 Menschen sollen umgesiedelt werden.
Bianca Jagger trifft auch den Dalai Lama in Wien
Bereits am Samstag wird Bianca Jagger, die sich seit Jahrzehnten weltweit für Umweltschutz und Menschenrechte engagiert, gemeinsam mit dem Dalai Lama und dem früheren französischen Außenminister Bernard Kouchner bei einer Solidaritätskundgebung für Tibet auf dem Wiener Heldenplatz sprechen. (APA)