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Bhutanesische Prinzessin ist Wien begeistert

„Vienna is beautiful.“ Die bhutanesische Prinzessin Ashi Chimi Yangzom Wangchuk ist begeistert von der österreichischen Bundeshauptstadt. Sie habe viel von Österreich gehört, bevor sie jetzt zum ersten Mal nach Wien kam, so die 23-Jährige.

Und Wien habe sie sich genau so vorgestellt, fügt sie hinzu. Die Prinzessin, die ihren Bruder, den Thronfolger, vertritt, nahm am Wochenende im Schloss Esterhazy in Eisenstadt an der Tagung der europäischen Bhutan-Freundschaftsgesellschaften teil. Am Freitag traf sie zu einem privaten Gespräch mit Bundespräsident Heinz Fischer in der Hofburg zusammen.

Der Botschafter Bhutans in Genf, Sonam T. Rabgye, sprach von einem „herzlichen informellen Gespräch“ beim Bundespräsidenten. Prinzessin Ashi Chimi habe Fischer, der im Herbst vergangenen Jahres als Nationalratspräsident das kleine Himalaya-Königreich zwischen den zwei Riesenstaaten Indien und China besucht hatte, die Grüße des Monarchen überbracht. Botschafter Rabgye – er ist der einzige Botschafter Bhutans in ganz Europa – sagte, er fühle sich „geehrt“, dass nach Hannover und London der dritte Bhutan-Kongress nun in Österreich stattfinde.

Enge Affinität zwischen „kleinen, gebirgigen
Staaten“

Mit Österreich verbinden Bhutan nach den Worten des Botschafters enge Beziehungen. Bhutan sei nicht nur ein Schwerpunktland der österreichischen Entwicklungshilfe (EZA), sondern beide Staaten kooperierten auch in internationalen Gremien. “Ähnlichkeiten sind wichtig. Unsere beiden Länder sind klein und gebirgig.“ Darüber hinaus habe Österreich viel Erfahrung mit Freundschaftgesellschaften aus aller Herren Länder; auch davon könne man lernen.

Prinzessin Ashi Chimi ist die älteste Tochter von König Jigme Singye Wangchuk, der vier Schwestern ehelichte. Sie studiert in den Vereinigten Staaten. Ursprünglich hätte der Kronprinz, ihr Halbbruder, zu der Tagung nach Österreich kommen sollen. Insgesamt hat der Monarch mit seinen vier Frauen zehn Kinder. Das mehrheitlich buddhistische Königreich ist seit 1971 souverän, außenpolitisch lehnt es sich eng an Indien an.

Finanzielle Hilfe für Schulprojekte

Der Königinnen-Bruder Sonam Tobgay Dorji, Generalkonsul Bhutans in New York, der ebenfalls zu dem Kongress nach Wien bzw. Eisenstadt gekommen war, rechtfertigte die restriktive Ausländerpolitik der nur 850.000 Einwohner zählenden Monarchie, die halb so groß ist wie Österreich. Große Flüchtlingsströme würden das kleine Land unweigerlich destabilisieren, meinte Dorij, auf das Königreich Nepal verweisend. Im Vorjahr hatte Bhutan mit Hilfe der indischen Armee die Stützpunkte der separatistischen Assam-Rebellen auf bhutanesischem Gebiet zerstört. Der Diplomat plädierte für eine „moderate Modernisierung“.

Claus Walter, Präsident der „Gesellschaft Österreich-Bhutan“, erklärte, die Gesellschaft finanziere seit längerem ein Schulprojekt in Bhutan „zu 100 Prozent“. Andere Kooperationsprojekte sollen erschlossen werden, wie Schüleraustausch und Studenten-Stipendien. Ein medizinisches Zentrum sei in Planung. Berührungspunkte mit Bhutan gebe es in verschiedensten Bereichen, sagte der Chef des Dachverbandes der Freundschaftsgesellschaften in Österreich. So habe der Kommandant der Königlichen Leibgarde bei der Wiener Spezialtruppe Wega trainiert.

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