Im Zuge der Ermittlungen und der anschließenden Hausdurchsuchung konnten in seinem Wohnhaus eine größere Anzahl an illegalen Schusswaffen, Kriegsmaterial, Schalldämpfer, verbotene Waffen, Waffenteile sowie über 1.200 kg Munition, Schwarzpulver in größerer Menge und auch NS-Devotionalien vorgefunden und sichergestellt werden.
Beachtliche Waffensammlung
Unter anderem fanden sich dabei zwei Maschinengewehren, sechs Maschinenpistolen, ein Sturmgewehr, ein Scharfschützengewehr, Ersatzläufe und Verschlüsse für Maschinengewehre, Schusswaffen der Kat A (Pumpgun, Schusswaffen mit angebrachten Schalldämpfer) 17 Schusswaffen der Kat B (Revolver und Pistolen), 23 Schusswaffen der Kat. C (Langwaffen/Gewehre/Flinten/Büchsen), verbotene Waffen (16 Schalldämpfer, 21 sogenannte "Schießende Kugelschreiber", Schlagringe), Waffenteile sowie eine große Anzahl verschiedener Hieb- und Stichwaffen, Pfeffersprays, Elektro-Schockgeräte sowie asiatische Nahkampfwaffen.
Eine große Anzahl dieser Schusswaffen war dabei geladen.
Über eine Tonne Munition und Rohrbomben gefunden
Auch konnten im Wohnhaus über 1.200 kg verschiedene Munitionssorten vorgefunden und sichergestellt werden.
Darüber hinaus konnten eine Handgranate, sieben Rohrbomben, 20 Kilo Schwarzpulver und diverse pyrotechnische Gegenstände vorgefunden und auch sichergestellt werden.
NS-Material sichergestellt
Ebenfalls sichergestellt wurden ein Stahlhelm mit einem Hakenkreuz, weitere NS Devotionalien (Flyer, Orden, Münzen, Büste von Erwin Rommel) sowie diverse einschlägige Literatur (Zeitschriften, Bücher).
Gegen den Mann sowie dessen im gemeinsamen Haushalt lebende 53-jährige Ehefrau wurde noch vor Ort ein vorläufiges Waffenverbot ausgesprochen. Weder der Verdächtige noch seine Ehefrau sind geständig.
Ermittlungen gegen Neonazis in Österreich und Deutschland
Im Zuge der seit Dezember 2020 laufender umfangreicher Ermittlungen gegen eine Gruppe von Neonazis in Österreich und Deutschland wurden am 1. Juli 2021 neun weitere Hausdurchsuchungen in Niederösterreich (4), im Burgenland und in Wien durchgeführt. Dabei wurden zahlreiche Waffen, Munition und NS-Devotionalien sichergestellt. Gab es vorerst 14 Tatverdächtige in Österreich und Deutschland, so stieg die Zahl der Verdächtigen durch die Ermittlungen des LVT NÖ nun auf 15.
Sabine Schatz, SPÖ-Sprecherin für Erinnerungskultur, sah in dem Fund im Bezirk Baden "nur die Spitze des Eisbergs". Neben der Wiedereinführung des Rechtsextremismusberichts brauche es "die rasche Umsetzung des Nationalen Aktionsplans gegen Rechtsextremismus und entsprechende Ressourcen für Bildungs-, Aussteiger- und Sensibilisierungsprogramme", hielt sie in einer Aussendung fest.
(APA/Red)