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Beziehungen zu Europa "ziemlich normal"

Ein Jahr nach den Spannungen im Irak-Konflikt hat US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld die Beziehungen zu Europa als "ziemlich normal" eingestuft.

Auf dem Flug von Washington nach München sagte Rumsfeld am Donnerstagabend im Gespräch mit Journalisten, Meinungsverschiedenheiten zwischen Verbündeten seien unvermeidlich. In der 55-jährigen Geschichte der NATO habe es immer wieder Phasen mit „kleineren Schwierigkeiten“ gegeben.

Rumsfeld nimmt am (heutigen) Freitag in München an einer Sitzung der NATO-Verteidigungsminister und anschließend an der jedes Jahr stattfindenden Sicherheitskonferenz teil. Während der Kriegsvorbereitungen der USA vor einem Jahr hatte der US-Verteidigungsminister Deutschland, Frankreich und Belgien wegen der Ablehnung der US-Politik als „das alte Europa“ bezeichnet.

Zur Rolle der NATO in den gegenwärtigen Brennpunkten der internationalen Beziehungen sagte Rumsfeld, das westliche Bündnis könnte möglicherweise zu einem bestimmten Zeitpunkt im Irak aktiv werden. Seine vorrangige Aufgabe liege aber zurzeit in Afghanistan. Rumsfeld sagte, er sei überzeugt, dass die US-Truppen in Afghanistan oder an einem anderen Ort irgendwann den El-Kaida-Führer Osama bin Laden gefangennehmen oder töten würden. Ein Regierungsbeamter aus der Delegation des US-Verteidigungsministers äußerte die Einschätzung, Bin Laden werde bis Ende des Jahres gefangen genommen.

Die internationale Militärpräsenz in Afghanistan steht auch im Mittelpunkt der NATO-Beratungen am Freitag. An dem Treffen wird erstmals der neue NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer teilnehmen.

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