Beweidungsversuch im Koblacher Ried

Koblach. (HBR) Manchem Spaziergänger mag es bereits aufgefallen sein: In nordwestlicher Richtung des Koblacher Schlosshügels weiden sieben Schottische Hochlandrinder.
Grund dafür ist ein Beweidungsversuch, der zum Ziel hat, eine Verbesserung der gestörten Streuwiesen zu erreichen. Streuwiesen sind ökologisch sehr wertvoll, viele geschützte Pflanzenarten finden auf diesen Böden einen geeigneten Standort. Sie sind aber nicht sehr produktiv und daher kaum rentabel für die Bewirtschaftung. Daher sind die Streuwiesen im Rheintal teilweise in einem schlechten Zustand. „Durch Verbuschung, Verschilfung, Dünger- und Nährstoffeinträge aus angrenzenden landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen und durch Ausbreitung von Neophyten sind die wertvollen Biotope gefährdet”, informiert Bürgermeister Fritz Maierhofer über die Situation im Koblacher Ried. Beweidungsversuche in Riedgebieten und Streuwiesen mit Schottischen Hochlandrindern brachten in Deutschland, Frankreich, Dänemark und in der Schweiz bereits viele positive Ergebnisse.
Für Flora und Tierwelt
Neben der Entbuschung konnte auch eine Erhöhung der Artenvielfalt erreicht werden. Besonders Schilf und Neophyten, wie drüsiges Springkraut, wurden durch den Abfraß der Rinder zurückgedrängt. Der regelmäßige Verbiss der Rinder an der Strauch- und Baumvegetation schafft Licht und Deckung zugleich und damit ideale Bedingungen für Flora und Fauna. So konnten also nicht nur für die Vegetation, sondern auch für die Tierwelt positive Einflüsse festgestellt werden. Diese positiven Erfahrungen will man nun auch in Vorarlberg nutzen.
Erste Erfolge
Der Versuch mit den Schottischen Hochlandrindern wurde im Frühjahr gestartet und soll bis zum Herbst 2014 andauern. Die Versuchsfläche weist eine Größe von 4.800 m² auf und ist im Besitz der Gemeinde Koblach. Anna Tschegg hat die Protokollierung des Versuchs übernommen, um nach zwei Jahren die Veränderungen sichtbar zu machen. „Aber bereits jetzt können erste Erfolge verzeichnet werden, das Springkraut ist deutlich reduziert und auch Schilf und Brennnesseln sind zurückgegangen”, freut sie sich. Die Beweidungsphasen werden jeweils im Sommer vorgenommen, durch zweimalige Bestockung der Versuchsflächen mit Schottischen Hochlandrindern und anschließender Weidepflege mittels einer mit einem Handmäher durchgeführten Mahd. Die Hochlandrinder werden von Helmut Tschegg und Peter Hörmann zur Verfügung gestellt und betreut.