Betrugsskanal in traditionellem Pariser Auktionshaus
Sie fand demnach ein vor fünf Jahren gestohlenes Gemälde von Gustave Corbet und viele “kleinere Gegenstände” wie Zeichnungen und Uhren.
Unter den Festgenommenen war den Angaben zufolge ein Auktionator des Traditionshauses; weitere acht waren mit dem Transport und der Instandhaltung der zu versteigernden Objekte betraut. Auch drei ihrer Verwandten kamen in Polizeigewahrsam.
Den Festnahmen gingen monatelange Ermittlungen voraus, wie es hieß. Die französische Tageszeitung “Liberation” berichtete, in dem Auktionshaus sei regelrechter Schwarzhandel betrieben worden. Immer wieder seien bei Umzügen und Inventuren, an denen die Mitarbeiter beteiligt waren, Gegenstände verschwunden. Oft hätten es die bestohlenen Familien gar nicht gemerkt oder keine Anzeige erstattet. Und es sei nicht das erste Mal, dass das Haus derart in Verruf gerate – gerade erst sei ein Mitarbeiter verurteilt worden, der ein gestohlenes Bild über das Auktionshaus selbst weiterverkaufen ließ.
1990 war ein Lastwagen mit Auktionsware im Wert von 2,5 Millionen Euro verschwunden – ein gutes Dutzend Mitarbeiter sollte die Objekte nach einer Versteigerung zurück ins Lager bringen. Sie bekamen aber offenbar Durst und gingen in eine Lokal in der Nähe von Drouot etwas trinken; den Lastwagen ließen sie offen in der Nähe stehen. Es konnte ihnen aber nie nachgewiesen werden, dass sie Mittäter des Diebstahls waren.