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Betrüger mit „Neffentrick“ unterwegs

Seit Jänner sind die Kriminellen wieder verstärkt mit dem so genannten Neffentrick in der Bundeshauptstadt unterwegs - 50.000 Euro Schaden - Drei Verdächtige festgenommen.

Jeweils ein Täter ruft vorwiegend ältere Opfer an und gibt sich als im Ausland lebender Verwandter aus, der gerade in Wien ist und dringend Geld benötigt. Willigt der Angerufene ein, das Geld zu besorgen, wird er aufgefordert, den Betrag einem Mittelsmann zu überreichen. Derzeit sind der Polizei 17 derartige Fälle bekannt, der Schaden beläuft sich auf 50.000 Euro.

„Es gibt aber sicherlich noch eine beträchtliche Dunkelziffer“, sagte Dr. Helmut Filz von der Kriminaldirektion 1 am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Meist werde den älteren Leuten vorgegaukelt, dass man das Geld für einen günstigen Autokauf oder für Notsituationen benötige. Die höchste Summe, die einem vermeintlichen Verwandten gegeben wurde, belief sich auf 20.000 Euro. Treffen zwischen den angeblichen Verwandten finden jedoch nie statt, das Geld wird an einen so genannten Vermittler – der u.a. als Autoverkäufer ausgegeben wird – weitergegeben. Die Opfer wurden zudem beobachtet, ob sie sich nicht mit jemand anderen in Kontakt treten oder gar zur Polizei gehen.

Verdächtige bereits geständig

Solche Vermittler wurden jetzt von der Polizei festgenommen. Die 30-jährige Marta S. aus der Brigittenau und die 50-jährige Leokadia N., ohne Unterstand, wurden auf frischer Tat ertappt. Die Jüngere zeigte sich bereits geständig, sagte Filz. Am Ostersamstag wurde dann der mutmaßliche Hintermann, der staatenlose 48-jährige Kalman K., festgenommen. Er soll sich zudem unter falschem Namen im Wiener AKH eine Dialysebehandlung erschlichen haben.

Die Täter würden organisiert und gezielt vorgehen, sagte Filz. Bereits beim Telefonat werde geschickt versucht, den Opfern Namen von etwaigen verschollenen Verwandten herauszulocken. 2002 belief sich der Schaden durch den so genannten Neffentrick auf 150.000 Euro. Hinweise werden bei der Kriminaldirektion 1 unter der Telefonnummer 01/313-10/36851 oder 36072 DW erbeten.

Redaktion: Michael Grim

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