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Betrug im Internet: Identitätsdiebstahl wird häufiger

Betrüger nutzen immer häufiger Ausweiskopien um Straftaten im Internet zu begehen.
Betrüger nutzen immer häufiger Ausweiskopien um Straftaten im Internet zu begehen. ©pixabay.com (Themenbild)
Die Watchlist Internet warnen vor Betrüger, die immer häufiger Ausweiskopien zum Identitätsdiebstahl nutzen und in fremdem Namen Straftaten begehen.

Ausweiskopien werden mittlerweile bei vielen Geschäften im Internet verlangt, etwa für die Wohnungssuche, die Registrierung bei einem Carsharing-Anbieter, die Eröffnung eines Kontos bei einer Online-Bank oder den Abschluss eines Mobilfunkvertrags. Dabei muss die Kopie versendet, auf einer Website hochgeladen oder mittels Video-Ident-Verfahren übermittelt werden.

An diesen Daten sind auch Kriminelle interessiert. Sie eröffnen damit Bankkonten, nehmen Kredite auf, kaufen ein oder waschen Geld. Wem die Identität gestohlen wird, der muss in Gerichtsverfahren mühsam nachweisen, dass er die in seinem Namen getätigten Geschäfte nicht abgewickelt hat.

Oft schwierig für User betrügerische Websites zu erkennen

Thorsten Behrens, Projektleiter der Watchlist Internet, konstatierte: “Seit Beginn des Jahres trifft bei uns eine steigende Anzahl von Beschwerden dieser Art ein und wir gehen davon aus, dass die Betrugsfälle weiter steigen werden. Für User wird es immer schwieriger, unseriöse Anbieter zu erkennen, da die betrügerischen Websites zunehmend professioneller gestaltet sind und täuschend echt aussehen.”

Zuletzt wurden etwa Fälle mit den Websites “gremski.org”, “prophylactus.com” und “knurf.net” bekannt: Die Seiten gaben laut Watchlist Internet an, Marktforschungsinstitute zu sein, bei denen Konsumenten bis zu 100 Euro pro abgeschlossener Umfrage verdienen können. Bei der Anmeldung mussten Interessenten auch ihre Ausweisdokumente wie Personalausweis oder Pass hochladen. Im Rahmen der ersten vermeintlichen Umfrage sollten sie ein Konto bei einer Online-Bank eröffnen und ein Video-Ident-Verfahren durchlaufen. Die Bank selbst wusste davon aber nichts und Kriminelle stahlen die Daten der Teilnehmer. Ähnlich gehen die Täter auch bei Stellenausschreibungen, bei der Wohnungssuche, beim Einkauf auf Kleinanzeigenplattformen oder mit gefälschten PayPal-Nachrichten vor.

Tipps der Watchlist Internet für Konsumenten

  • Die Ausweiskopie beim Versenden oder Hochladen als solche kennzeichnen: Muss zur Identitätsbestätigung eine Ausweiskopie, ein Gehaltszettel oder ein anderes persönliches Dokument übermittelt werden, sollte auf dem betreffenden Dokument das Wort “Kopie” quer und gut leserlich dazu geschrieben werden. Das können User händisch (danach muss die Kopie eingescannt oder abfotografiert werden) oder mit Hilfe eines Bildbearbeitungsprogramms machen. Damit wird gezeigt, dass es sich nicht um das Original handelt.
  • Den Nutzungszweck angeben: Um auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt sich, neben der Ergänzung “Kopie” auch den Einsatzzweck und das Datum zu vermerken (z. B. “Ausweiskopie ausschließlich für Registrierung bei Musterbank, 12.02.2019”.). Damit kann die Ausweiskopie nur für diesen einen spezifischen Zweck – und für sonst kein anderes Geschäft – verwendet werden.
  • Nicht gebrauchte Informationen schwärzen: Informationen auf der Ausweiskopie, die nicht gebraucht werden, sollten geschwärzt und unleserlich gemacht werden. Häufig nicht benötigt werden z. B. die Ausweisnummer oder die Unterschrift.

“Umso mehr persönliche Daten abgefragt werden, umso skeptischer sollten Konsumenten sein. Wir empfehlen, grundsätzlich keine Ausweiskopien im Internet hochzuladen oder zu versenden, auch nicht an Unternehmen. Wenn dies doch einmal notwendig ist, sollte vorher genau recherchiert werden, ob es sich um einen seriösen Anbieter handelt”, empfahl Behrens.

(APA/Red)

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