Die Angeklagte stellte der verhassten Rivalin mithilfe ihres Cousins eine Falle. Das Opfer wurde von den beiden gedemütigt und bis an den Rande der Bewusstlosigkeit geprügelt. Danach musste die Frau ätzende Säure trinken und wurde auch mit dieser übergossen. Dann setzte sich laut Anklage die Ehefrau ans Steuer ihres Wagens und fuhr über den reglos am Waldboden liegenden Körper. Da der Komplize versicherte, die Frau wäre bereits tot, verließen die beiden den Tatort. Das Opfer kam irgendwann zu sich, konnte sich zu einer Straße schleppen, wo sie am nächsten Morgen zufällig von einem Soldaten aufgelesen wurde.
Die mittlerweile 30 Jahre alte Frau ist seither körperlich und psychisch ein Wrack. Ihre Speiseröhre ist infolge der Säure praktisch zerstört worden, die Frau kann nur mehr schluckweise Babynahrung zu sich nehmen. Ihre Stimmbänder sind kaputt, sodass ihr das Kommunizieren nur mehr unter äußerster Anstrengung möglich ist.
“Sie hat mich so provoziert und ich war zornig”, gab die Angeklagte an. Als Lichtbilder der entstellten Frau den Geschworenen vorgelegt wurden, zuckten diese teilweise entsetzt zusammen. Nach Darstellung ihrer Rechtsvertreterin lebt die 30-Jährige bei ihren Eltern, verlässt das Haus nicht mehr, ist berufsunfähig und meidet jeglichen Kontakt zur Außenwelt.
Der Ehemann der Angeklagten hat sich am Montagnachmittag im Wiener Straflandesgericht seiner Aussage entschlagen. Im Fall eines Schuldspruchs drohen der Angeklagten zehn bis 20 Jahre Haft.