Betriebsräte müssen geschützt agieren können

Der Fall machte Schlagzeilen: Das Dornbirner Zumtobel-Tochter Tridonic hatte im Dezember 2022 wegen einer angeblichen Verleumdung und „Anschwärzung“ der Werksleiterin eine Betriebsratsvorsitzende entlassen. Das rief ÖGB und AK auf den Plan. Beim arbeitsrechtlichen Prozess am Landesgericht Feldkirch vertrat die AK-Juristin Tamara Thöny-Maier die Betriebsratsvorsitzende. Letztendlich zog Tridonic den Antrag auf gerichtliche Genehmigung der Entlassung der Betriebsrätin zurück. Für AK Präsident Bernhard Heinzle ist der Ausgang „ein Signal, das zeigt, dass hier die Vernunft gesiegt hat“.
2154 Frauen und Männer sind in Vorarlberg in Betriebsräten tätig. Sie sind die Kümmerer und Erklärer, die Übersetzer und Kämpfer und müssen oft auch als Prellbock für beide Seiten herhalten. Manche ihrer Themen sind so alt wie die Arbeit selbst, von der Ausgliederung der Arbeit durch Werkverträge bis zu Zulagen und Zeitausgleich, andere wie Datenschutz kamen neu hinzu.
Aus- und Weiterbildung
Im Mitgliederservice ihrer AK haben die 2154 Betriebsrätinnen und Betriebsräte neben der Gewerkschaft einen verlässlichen Partner. Jährlich bilden die drei Arbeiterkammern Salzburg, Tirol und Vorarlberg 18 Betriebsrätinnen und Betriebsräte in einem dreimonatigen Lehrgang aus. Im Innsbrucker Bildungszentrum Seehof lernen sie Arbeits- und Sozialrecht, Betriebs- und Volkswirtschaftslehre, sofern sie von ihren Unternehmen drei Monate lang freigestellt werden. Die Erfahrung zeigt, dass auch die Firmenleitung von einem gut ausgebildeten Gegenüber profitiert.
Information in Krisenzeiten
„Betriebsratsarbeit ist gelebte Solidarität“, unterstreicht der AK Präsident. Es ist kein Zufall, dass das Betriebsrätegesetz und die gesetzliche Verankerung der Arbeiterkammern nahezu gleich alt sind. Beide sind Meilensteine des Arbeitsrechts. Damit Betriebsräte frei handeln können, brauchen sie Sicherheit. Der Kündigungsschutz sorgt dafür.
Was die AK für Betriebsräte tut, lest Ihr hier.