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Betriebe erhalten weiteren Energiekostenzuschuss

Ein weiterer Energiekostenzuschuss soll laut Nehammer einen Wettbewerbsnachteil vermeiden.
Ein weiterer Energiekostenzuschuss soll laut Nehammer einen Wettbewerbsnachteil vermeiden. ©REUTERS/Lisa Leutner
Laut Kanzler Nehammer erhalten Betriebe einen weiteren Energiekostenzuschuss. Grund dafür ist die Gaspreisbremse in Deutschland. Die Maßnahme soll noch vor Weihnachten vorliegen.
Energiekostenzuschuss für Betriebe

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) kündigt einen weiteren Energiekostenzuschuss für Unternehmen an.

Nehammer kündigt weiteren Energiekostenzuschuss für Betriebe an

Aufgrund des neuen deutschen Modells für eine Gaspreisbremse habe man hier einen Nachbesserungsbedarf - es dürfe keinen Wettbewerbsvorteil für die deutsche Industrie geben, so der Kanzler in der ORF-"Pressestunde" am Sonntag. Die Maßnahme werde gerade zwischen Finanz-, Wirtschafts- und Infrastrukturministerium verhandelt und soll noch vor Weihnachten vorliegen.

Von den angekündigten zusätzlichen 500 Mio. Euro zur Ausweitung des Wohn- und Heizkostenzuschusses sollen 50 Mio. Euro für Maßnahmen gegen Obdachlosigkeit reserviert werden. "Wenn Delogierungen drohen, soll damit gegensteuert werden", so Nehammer.

Kanzler kontert Kickls Kritik an Russland-Sanktionen

Scharf ging Nehammer mit dem FPÖ-Chef und dessen Kritik an den Sanktionen gegen Russland aufgrund des Ukraine-Kriegs ins Gericht: "Was der radikalisierte Herbert Kickl mit seiner FPÖ von sich gibt ist reiner Unsinn." Dessen Aussagen seien "gleichlautend mit der russischen Kriegspropaganda." Und: "Warum wir heute in schwierigen Zeiten leben, ist Schuld des Krieges und nicht der Sanktionen."

Wahl-Umfragen erschüttern ÖVP-Chef Nehammer nicht

Wenig gibt der Kanzler und ÖVP-Chef auf derzeitige Umfrageergebnisse, die seine Partei nur auf Platz drei sehen. Die einzigen Zahlen, die ihn bis zu nächsten Nationalratswahl 2024 interessieren, seien die Höhe der Inflationsrate und der Gas-Speicherstände. Stimmenanteile seien erst am Wahltag relevant. Dass es derzeit nicht gerade einfach sei, ÖVP-Obmann zu sein, sei "kein Geheimnis", gab Nehammer zu. Angesichts der Krisen sei das aber ziemlich nebensächlich. "Glauben Sie wirklich, dass mich so eine Umfrage erschüttert, wenn ich sie sehe?"

SPÖ ortet "viele Baustellen, keine Lösungen"

SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch sah im "Pressestunden"-Auftritt Nehammer in einer Aussendung ein "Spiegelbild der bisherigen Performance" der Regierung. "Eine Stunde lang erfolglose Selbstverteidigung gegen die Kritik des Nichts-Tuns und Scheiterns in den wichtigen politischen Bereichen Teuerung, Energiesicherheit und Migration." Seine Zusammenfassung: "Viele Baustellen, keine Lösungen." Statt Maßnahmen zur Senkung der Preise gebe nur "Zaudern und Zögern und Einmalzahlungen, die rasch verpuffen und gegen die Inflation nicht wirksam sind".

Pressestunden-Auftritt bestätigt für FPÖ Dringlichkeit von Neuwahlen

Die FPÖ ortet beim Kanzler ein "Abschieben der Verantwortung" und das "Schönreden von Versagen" gepaart mit einer "ordentlichen Portion Wehleidigkeit und Realitätsverweigerung". Wenn es noch einen weiteren Beweis gebraucht hätte, dass Österreich besser heute als morgen in Neuwahlen gehen muss, Nehammer hat ihn heute geliefert", so Generalsekretär Michael Schnedlitz.

Wirtschaftskammer über weitere Hilfen für Unternehmen erfreut

Die Wirtschaftskammer (WKÖ) reagierte indessen erfreut über die vom Kanzler angekündigten weiteren Hilfen für Unternehmen rund um die Preissteigerungen für Energie. "Das ist ein wichtiges Signal an die Betriebe vor Weihnachten. Es geht um rasche Planungssicherheit für 2023, denn für 83 Prozent der heimischen Unternehmen sind die Energiekosten derzeit die größte Herausforderung", sagte WKÖ-Präsident Harald Mahrer am Sonntag laut einer Aussendung.

(APA/Red)

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