Rund 1200 Menschen sterben jährlich in Europa an Bord eines Flugzeugs – nicht bei einem Absturz, sondern als Folge einer akut gewordenen Krankheit. Mit seiner Weiterbildungs-Initiative Doc on board – Notfallmedizin über den Wolken” sorgt der gebürtige Bregenzer Dr. Joachim Huber dafür, dass in Zukunft mehr Menschen einen medizinischen Notfall über den Wolken überleben.
Das ist allerdings nicht der einzige und auch nicht der wichtigste Grund, warum Huber in Wien mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet wurde. Da mag schon eher eine Rolle gespielt haben, dass Huber während des Österreich-Besuchs von Benedikt XVI. im September 2007 für die ärztliche Betreuung des Papstes hauptverantwortlich war. Eine Woche später betreute er den Dalai Lama. Für den öffentlich gemachten Dank der Republik hat wohl auch eine Rolle gespielt, dass Huber als Fliegerarzt und Raumfahrtmediziner an der Auswahl des ersten und einzigen österreichischen Astronauten (Franz Viehböck im Oktober 1991) beteiligt war. Damals habe ich zwei Jahre lang fast rund um die Uhr unentgeltlich für dieses Projekt gearbeitet”, blickt Huber im Gespräch mit den VN” auf eine ebenso spannende wie aufreibende Zeit zurück. Später trug er wesentlich dazu bei, dass Österreichs Heerespiloten dank flugmedizinischer und flugpsychologischer Betreuung praktisch unfallfrei unterwegs sind.
Das Dankeschön” könnte aber auch der Tatsache gelten, dass Huber als Chefarzt des Malteser Hospitaldienstes über 6000 Einsatzstunden als Notarzt geleistet und dabei unzähligen Menschen das Leben gerettet hat. Hauptberuflich ist er als Spezialist für innere Krankheiten vom Herz bis zur Niere” in seiner Wiener Ordination tätig. Obwohl Huber nach eigenen Worten bekennender und praktizierender Katholik” (er war Schulkollege von Kardinal Christoph Schönborn am Gymnasium in Bludenz) ist, nimmt er nicht alles widerspruchslos hin, was aus Rom kommt. Das Kondomverbot des Vatikans halte ich in den schweren Zeiten von Aids schlichtweg für falsch.”