AA

Betreubares Wohnen auf dem ehemaligen „Schlachter Betriebsareal“

Nach der Bauverhandlung kann mit der Umsetzung des Projektes „wohnen plus“ auf dem Schlachter-Areal im September begonnen werden.
Nach der Bauverhandlung kann mit der Umsetzung des Projektes „wohnen plus“ auf dem Schlachter-Areal im September begonnen werden. ©Schallert
Lochau. Auf dem Schlachter-Areal im Zentrum von Lochau realisiert die Firma Hinteregger Generationenwohnbau in Bregenz in Zusammenarbeit mit der Raiffeisenbank Leiblachtal das Projekt „wohnen.plus“. Die Bauverhandlung ist erfolgt, mit dem Bau soll im September begonnen werden.
Bilder rings um das neu geplante Wohnprojekt auf dem ehemaligen "Schlachter Betriebsareal"

Auf einer Fläche von rund 1.700 Quadratmetern entstehen nach den Plänen von Architekt Christian Lenz zwei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt zwölf Wohnungen samt Tiefgarage. Straßenseitig ist im Erdgeschoss eine Geschäftsfläche vorgesehen.

Dank bester Infrastruktur in der näheren Umgebung mit Kirche, Gemeindeamt, Arztpraxen, Apotheke, Banken, Geschäften, Bushaltestellen oder den Naherholungsräumen am Pfänder und am Bodensee sowie den Dienst- und Serviceleistungen des Ambulanten Betreuungsdienstes bzw. des Krankenpflegevereines kann hier im Besonderen die Wohnform des „Betreubaren Wohnens“ umgesetzt werden. Qualitativ hochwertige und moderne Architektur im Sinne eines altersgerechten und selbstbestimmten Wohnkonzeptes, großzügig und barrierefrei ausgeführt, ermöglicht vor allem älteren Menschen eine möglichst langfristig selbständige Lebensführung in der eigenen Umgebung. Doch auch junge Familien finden hier den entsprechenden Wohnkomfort.

Aus der Geschichte

Im Jahre 1905 gründete Placidus Schlachter auf diesem Betriebsareal im Kugelbeer in Lochau seine Firma mit dem Namen „Mechanische Wagnerei und Holzbearbeitungsgeschäft“ als damals besteingerichtetes und leistungsfähigstes Spezialgeschäft in Vorarlberg.

Auf der Produktpalette standen in all den Jahren die Anfertigung von Transportgeräten für die Textilindustrie, Holzschlitten, Feuerwehrgeräte sowie die Massenerzeugung von Werkzeugstielen jeder Art. Eine „Spezialität“ waren fertige Räder sowie geputzte Speichen aus Holz, wie auf einer Originalrechnung aus dem Jahre 1910 zu lesen ist. Ein Schubkarren kostete zu dieser Zeit 9 Kronen, eine Maschinenstunde 1 Krone und 80 Heller.

Serienweise wurden auch Leiterwagen in verschiedenen Größen von 100 bis 400 Kilogramm Tragkraft hergestellt. So fanden in jedem Lochauer Haushalt bei Jung und Alt die allseits bekannten „Schlachter Loatarwägele“ über viele Jahre eine vielfältige Verwendung. Eine weitere Besonderheit waren auch die großen Flaschenkörbe für die Firma Deuring.

Das damalige Schlachter-Betriebsareal befand sich links und rechts der Landstraße. Auf dem heute ausgewiesenen Baugelände stand im hinteren Bereich bis vor kurzem noch ein großes Holzgebäude, das hier im Jahre 1925 als Holzlager- und Zuschnitthalle aufgestellt wurde. Direkt vorne an der Straße stand ein kleineres, befestigtes Gebäude als „Wasserwerk“ für die Grundwasserpumpe, wurden von hier aus doch alle Gebäude entlang der Landstraße und hinunter bis zum heutigen Seehotel bis in die späten 50er Jahre mit Wasser versorgt. Hinter dem Wohnhaus der Familie oberhalb der Landstraße war die eigentliche Werkstätte für die Produktion.

Das Familienunternehmen entwickelte sich prächtig und bot den Menschen im Leiblachtal vielfach willkommene Arbeitsplätze. Auf den Firmengründer Placidus Schlachter folgte Sohn Hans, nach dessen Tod übernahm im Jahre 1956 Gattin Margarete mit Sohn Kurt den Betrieb. Zur „Blütezeit“ in den 1950ern und 1960er Jahren arbeiteten bei „Placidus Schlachter & Nachfolger“ bis zu 20 Personen. Aus wirtschaftlichen Gründen musste die Produktion nach rund 75 sehr arbeitsintensiven Jahren Mitte 1979 eingestellt werden.

  • VIENNA.AT
  • Lochau
  • Betreubares Wohnen auf dem ehemaligen „Schlachter Betriebsareal“
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen