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Betagte Frauen brutal überfallen

Symbolfoto |&copy EPA
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Betagte Frauen nach Bankbesuchen überfallen - Ältestes Opfer war 89 - Täter brauchte Geld für Suchtgift - Fünf Jahre Haft.

Ausschließlich auf ältere, wohlhabend aussehende Frauen hatte es Johannes G. abgesehen. Der 21-Jährige suchte sich seine Opfer in Bankfilialen in Wien-Favoriten aus, wo er sie beim Geldbeheben beobachtete. Er heftete sich dann an ihre Fersen und schlug in einem günstigen Moment zu. Wegen fünf derartiger Überfälle verurteilte ihn am Montag ein Schwurgericht (Vorsitz: Wolfrid Kirschner) zu fünf Jahren Haft. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Der Angeklagte – ein gelernter Bauspengler – hatte keine Arbeit, seiner Drogensucht wegen aber einen erhöhten Geldbedarf. Indem er den Frauen die Handtaschen entriss, brachte er es immerhin auf 7.000 Euro. Dabei ging er nicht gerade zimperlich vor: Leisteten seine Opfer Widerstand, stieß er sie brutal zu Boden und nahm sich das Geld mit Gewalt.

Einer Frau brach er so den Unterarm, einer 89-Jährigen fügte er eine schmerzhafte Rissquetschwunde am Kopf zu. Die Überfälle spielten sich in Stiegenhäusern, vor dem Arbeitsplatz oder in einem Pfarrhaus ab, wobei ihm jene Frau – eine Pfarrhelferin – sogar noch höflich die Tür aufhielt, weil sie glaubte, der junge Mann benötige seelsorgerischen Beistand.

Am 17. November 2003 war Schluss. Ein junger Mann wurde Augenzeuge, wie Johannes G. eine 51-jährige Angestellte ausraubte. Er verfolgte den Täter, überwältigte ihn und übergab ihn der Polizei. „Hätte ich den Strafrahmen gekannt, hätte ich es nicht gemacht“, bemerkte nun der Angeklagte.

Redaktion: Michael Grim

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