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Bester Schutzweg in Wien

Der ÖAMTC führte auch 2010 zusammen mit Partnern einen Schutzwegetest in Europa durch. Parallel zur EuroTest-Serie hat der Club auch die österreichischen Landeshauptstädte überprüft. Den sichersten Zebrastreifen hat Wien.
Europaweite Ergebnisse
Wie tragische Unfälle in der Vergangenheit zeigen, bieten Fußgängerübergänge nicht immer den gewünschten Schutz. Von Jänner bis Dezember 2010 starben 11 Fußgänger in Österreich bei Schutzweg-Unfällen (Zahlen: BMI). Nach 19 im Jahr 2009, 20 im Jahr 2008 und 21 im Jahr 2007 ist das zwar eine positive Entwicklung, die Überprüfung von Schutzwegen zeigt aber nach wie vor Mängel in ganz Österreich.
Wien und Linz waren 2009, Innsbruck 2010 im internationalen ÖAMTC-Schutzwege-Test. Parallel zur EuroTest-Serie hat der Club nach Linz, Salzburg, Graz und Klagenfurt im Vorjahr heuer mit Bregenz, Eisenstadt und St. Pölten in allen österreichischen Landeshauptstädten eine Auswahl an Schutzwegen überprüft. “Insgesamt wurden 102 Schutzwege nach Sicherheitskriterien getestet. Drei Schutzwege erhielten ein ‘Genügend’, 20 ein ‘Befriedigend’, 73 ein ‘Gut’, sechs ein ‘Sehr gut’. Erfreulicherweise musste kein ‘Nicht genügend’ vergeben werden”, fasst ÖAMTC-Verkehrsexperte Markus Schneider das Ergebnis zusammen.

Mariahilferstraß/Neubaugasse top

Der beste der getesteten Schutzwege befindet sich in Wien an der Kreuzung Mariahilfer Straße / Neubaugasse, an zweiter Stelle liegt in Innsbruck der Schutzweg an der Kreuzung Wilhelm Greil Straße / Meraner Straße. Unter den Top Ten sind auch der Schutzweg in der Montfortstraße / Bahnhofstraße in Bregenz und der Schutzweg am Kalvarienbergplatz in Eisenstadt.

Der schlechteste getestete Fußgängerübergang befindet sich in Klagenfurt an der Kreuzung Karfreitstraße / Paulitschgasse. “Probleme mit der Beleuchtung und der Sichtbeziehung zwischen Fußgängern und Fahrzeuglenkern kennzeichnen die mit nur ‘Genügend’ benoteten Schutzwege“, erklärt der ÖAMTC-Verkehrsexperte.

Schutzwege in Österreich – Mängel bei der Gestaltung, Beleuchtung gut, Handlungsbedarf bei Barrierefreiheit

Prinzipiell gibt es bei der Gestaltung der Schutzwege in allen Landeshauptstädten Mängel. Grund dafür sind große Querungslängen ohne Querungshilfen (z. B. Mittelinseln). In Bezug auf die Beleuchtung schneiden die österreichischen Schutzwege international betrachtet gut ab. Verbesserungspotenzial ortet Schneider bei “finsteren” Gemeindestraßen. Ein großer Aufholbedarf besteht bei der barrierefreien Gestaltung der Schutzwege. “Noch immer sind Gehsteigabsenkungen nicht selbstverständlich. Taktile Leitsysteme zum Ertasten bzw. akustische Signale bei Ampelanlagen sind nicht immer vorhanden”, sagt der ÖAMTC-Experte.

ÖAMTC fordert Überprüfung aller Schutzwege in Österreich

Insgesamt wurde durch den ÖAMTC-Schutzwege-Test schon einiges erreicht. “In Linz wurde die Bodenmarkierung an einem besonders schlechten Schutzweg erneuert. In Wien werden immer wird mehr Schutzwege in Hinsicht auf Barrierefreiheit ausgebaut. Und das Burgenland begann 2008 mit der Überprüfung aller Schutzwege auf technischen Zustand und ihre Notwendigkeit”, fasst Schneider einige der Reaktionen zusammen. Zur weiteren Verbesserung fordert der ÖAMTC-Verkehrsexperte eine generelle Überprüfung aller Schutzwege in Österreich auf ihr Sicherheitspotenzial und ihre Notwendigkeit. “Erst bei einer Gesamtbetrachtung kann festgestellt werden, ob Handlungsbedarf besteht”, so Schneider.

Abschließend appelliert der ÖAMTC-Experte an alle Verkehrsteilnehmer, gerade in der für Fußgänger gefährlichen dunklen Winterzeit besonders aufmerksam zu sein. Reflektierende Kleidungsstücke bei Fußgängern und der Blickkontakt zwischen den Verkehrsteilnehmern sind besonders wichtig.

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