Man merkt, dass die Menschen in den letzten Jahrzehnten schwerer geworden sind. Das tragen der Toten im Sarg gehe mühsamer von statten, meint Leopold Dienstl, langjähriger Mitarbeiter von Bestattung Wien. Dennoch werden immer weniger Tote in ihren Wohnungen abgeholt: Abholungen in Spitälern oder Altersheimen werden immer häufiger.
Weniger Besucher beim Begräbnis
Auffällig ist, dass die Wiener “schene Leich” schon fast ausgedient hat. Gräber und Särge werden schlichter, man schauen eher auf das Geld als auf Ästhetik. Auch der Blumenschmuck ist nicht mehr so üppig wie vor einigen Jahren – die Hinterbliebenen würden eher für den guten Zweck als für Kränze spenden. Falls denn noch ein paar zur Beerdigung kommen, denn die Begräbnisgesellschaft von Jahr zu Jahr wird kleiner.
Auch musikalische Änderungen
Auch musikalisch ändern sich die Geschmäcker bei Begräbnissen. Während früher noch Frank Sinatra oder Andrea Botticelli gespielt wurden, kletterte in den letzten Jahren ein Österreicher an die Spitze der Friedhofscharts: Andreas Gabalier.