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Berührender Kampusch-Auftritt bei "Aktenzeichen xy"-Sondersendung

Natascha Kampusch konnte den Eltern bei "Aktenzeichen xy" wenig Hoffnung machen.
Natascha Kampusch konnte den Eltern bei "Aktenzeichen xy" wenig Hoffnung machen. ©EPA
Das Thema der Sondersendung war "Wo ist mein Kind", doch vor allem blieb wohl das Interview mit Natascha Kampusch in den Köpfen der Seher.
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Viele der Opfer sind schon seit Jahren verschwunden, teilweise schon seit über 17 Jahren. Die Jüngste war bei ihrem Verschwinden gerade einmal acht Jahre alt. Die Eltern verbanden große Hoffnungen mit der Sendung. Doch die Hauptrolle spielte für viele wohl Natascha Kampusch, der Sondergast der Sendung.

Nur sechs Minuten dauert das Interview in der 90-minütigen Sondersendung von “Aktenzeichen xy ungelöst”. Doch es waren eindrucksvolle Minuten mit der Wienerin.

Verarbeitung nicht einfach

Eingeladen wurde sie wohl vor allem, um die Einschaltquoten für die Vermisstensendung hochzutreiben. Seit sechs Jahren ist sie wieder frei, zumindest körperlich. Aber manchmal kommen die Erinnerungen hoch. “Gestern ist mir so etwas passiert, da hatte ich ganz kurz den Eindruck, in meinem Verlies zu sein.” Ihr war kalt, sie drehte sich um, wollte den Heizstrahler der Zelle anmachen. “Doch da war natürlich nichts.”

Die Jahre in Gefangenschaft zu verarbeiten sei nicht einfach, so die 24-Jährige. “Aber ich versuche es.” Den Schulabschluss hat sie nachgeholt, eine Ausbildung zur Goldschmiedin begonnen. Diese hat sie aber abgebrochen. Nun hat sie eine eigene Firma und ihr Leiden in ein Buch gefasst, welches derzeit verfilmt wird.

Ruhige Stimme

Kampusch redete wie immer bei ihren Auftritten leise, aber klar. Sie wirkte leicht verloren, senkte den Kopf öfters schüchtern zur Seite. Der Moderator Rudi Cerne musste am Anfang viel nachhaken, um das Gespräch am Laufen zu halten. Auf die Frage nach ihrer damaligen Überlebensstrategie bei ihrem Peiniger: “Für mich war es wichtig, einfach aus der Situation das Beste zu machen und nie meine Identität aufzugeben.” Das Verhältnis zu den Eltern sei inzwischen normal, so wie viele zwischen Eltern und Nachwuchs.

Acht Jahre war sie selbst verschwunden und auf den Suchlisten des Innenministeriums. Auf die letzte Frage des Moderators, ob sie den anwesenden Eltern Hoffnung machen könne, lächelte Kampusch nur traurig und nickt leicht. “Das ist sehr schwierig …” (VOL.AT)

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