Berührende Geschichten aus dem Holocaust
Dornbirn. Erstmals gab es im Festsaal an der Landesberufsschule Dornbirn 1 kürzlich ein „Zeitzeuginnen-Gespräch der zweiten Generation“, das großen Anklang bei den Schülerinnen und Schülern fand.
Im Vorfeld dazu war Christine Schmid-Weirer als Koordinatorin der Zeitzeugen-Gespräche an Vorarlbergs Schulen auf die LBS Dornbirn 1 zugekommen, um auf den spannenden Workshop aufmerksam zu machen. Sabine Schwendinger, die das Fach Politische Bildung an der Schule unterrichtet war sofort begeistert und organisierte die Veranstaltung gemeinsam mit Lehrerkollege Christoph Rinderer. Einen Nachmittag lang konnten die Schülerinnen und Schüler dann anhand der Erzählungen der beiden Grazerinnen Ingrid Portenschlager und Irene Hubmann in die Zeit des Holocausts eintauchen.
Traumatische Erlebnisse
So schilderte Ingrid Portenschlager die Erlebnisse ihres traumatisierten Vaters in Wort und Bild und berichtete, dass sie damals das Schweigen und seine strenge Erziehung nicht wirklich einordnen konnte. Ernst Reiter, der Vater von Portenschlager, verweigerte aus Gewissensgründen den Hitlergruß und den Wehrdienst und verbrachte deshalb viele Jahre in Gefangenschaft. Irene Hubmann vom Verein „Lila Winkel“ begleitete durch das Programm und erzählte von der Vereinsarbeit, die sich mit der Aufarbeitung des Schicksals unschuldiger Opfer auseinandersetzt.
„Es ist sehr schlimm, was da damals passiert ist, aber ich finde es umso wichtiger, dass es nicht in Vergessenheit gerät“, so Lehrling Mihajlo Uromovic. Auch Georgia Hammer zeigte sich begeistert, aber auch betroffen vom Workshop: „Das was Ernst Reiter und vielen anderen Leuten passiert ist, nur weil sie Juden, Homosexuelle, etc. waren, ist wirklich furchtbar. Die Geschichte war sehr emotional und hat mich leider daran erinnert, dass die heutigen Menschen anscheinend nichts gelernt haben, da Leute immer noch ausgeschlossen und gemobbt werden und Kriege stattfinden.“
Am Workshop nahmen Lehrlinge der Klassen T1C, BZ2C, M2C und M3C teil. Als Erinnerung konnten sich die Lehrlinge abschließend in ein Gästebuch eintragen. Lehrling Islam Motaev bedankte sich im Namen aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer und übergab an die beiden Damen noch ein Geschenk. (cth)