Die Preisverleihung fand in der Alten Schmiede (1., Schönlaterngasse 9) statt. Mailath-Pokorny strich besonders die Nachhaltigkeit der Kunst hervor. Man müsse jene Kräfte stärken, die sich mit Dingen beschäftigen, die zuletzt übrig bleiben – wie eben die Kunst etwas Nachhaltiges hinterlässt. Die Literaturkritikerin und Essayistin Sibylle Cramer strich in ihrer Laudatio die Wortgewandtheit Eggers hervor und bot eine kurze Reise durch seine Werke. “Reine Poesie ist das”, so Cramer. Oswald Egger dankte auf seine Art – mit Lyrik und Überlegungen zu H.C. Artmann.
Oswald Egger wurde 1963 in Tscherms/Südtirol geboren und lebt in Wien. Er war Herausgeber der Zeitschrift “Der Prokurist” sowie der “edition per procura” und Veranstalter der “Kulturtage Lana”. Oswald Egger macht – neben Lesungen und Performances mit Aufführungscharakter – auch Ausstellungen und Künstlerbücher. Seine Gedichte wurden ins Französische, Amerikanische, Ungarische, Niederländische, Slowenische, Schwedische und Arabische übersetzt. Er erhielt mehrere Stipendien (Österreichisches Staatsstipendium für Literatur, Wiener Autorenstipendium, Elias-Canetti-Stipendium der Stadt Wien) und ist Träger zahlreicher Literaturpreise, wie des Christian Wagner-Preises (2006) und des Peter Huchel-Preises (2007).
Der H.C. Artmann-Preis wird vom Amtsführenden Stadtrat für Kultur und Wissenschaft auf Grund des Vorschlages einer Jury vergeben. Verliehen wird er an Autorinnen und Autoren, die ihren Wohnsitz in Wien haben, oder deren Werke einen intensiven Wienbezug oder eine Verbindung mit dem Werk H.C. Artmanns aufweisen. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird alle zwei Jahre verliehen. Nach Peter Waterhouse (2004) und Ferdinand Schmatz (2006) ist Oswald Egger der dritte Preisträger.
