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Berlusconi will Koalition erweitern

Zwei Jahre nach seinem Amtsan­tritt will der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi seine Regierungskoalition erweitern. Im Gespräch mit Vertrauensleuten erklärte Berlusconi, er überlege die Ausdehnung der Mitte-Rechts-Allianz auf die christdemokratische UDC um Vorsitzenden Pier Ferdinando Casini.

Damit hofft Berlusconi seine Regierungskoalition nach dem Streit mit dem Präsidenten des Abgeordnetenhauses Gianfranco Fini und einer Serie von Korruptionsskandalen zu stabilisieren.

Berlusconis Vorschlag stieß bei der Verbündeten Lega Nord auf Widerstand. “Casini ist ein Politiker der alten Riege. Als er mit uns zwischen 2001 und 2006 in der Regierung war, gab es wegen ihm immer Probleme. Es ist besser, wenn Casini nicht wieder in die Regierung gelangt”, kommentierte Lega Nord-Chef Umberto Bossi.

Die oppositionelle Demokratische Partei (PD, stärkste Oppositionspartei) setzt Berlusconi unter Druck. Die Nummer Zwei der Partei, Dario Franceschini, forderte die Bildung einer “Notstandsregierung”, sollte Berlusconi wegen der Korruptionsskandale stürzen. Seit Tagen mehren sich Gerüchte, wonach prominente Regierungsmitglieder in den Korruptionsskandal um den zwielichtigen Bauunternehmer Diego Anemone verwickelt sind, der Politikern Schmiergelder und andere Gefälligkeiten für Bauaufträge gesichert haben soll.

Berlusconis Partei “Volk der Freiheit” (PdL – Popolo della Liberta) reagierte empört auf die Oppositionsforderung. “Sollte Berlusconi stürzen, könnte es nur vorgezogene Parlamentswahlen geben, aus denen der Regierungschef wieder erfolgreich hervortreten würde”, sagte Kulturminister Sandro Bondi, der als Vertrauensmann des Medienzaren und Regierungschefs gilt.

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