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Berlusconi verhüllt die "Wahrheit"

Der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi hat Kritik für seine jüngste Maßnahme geerntet: Das Gemälde "Die von der Zeit enthüllte Wahrheit" des Malers Giovanni Battista Tiepolo (1696-1770) ließ er so umarbeiten, dass die nackten Brüste der darauf abgebildeten Frau nunmehr bedeckt ist.

In jenem Saal, in dem die Regierung ihre Pressekonferenzen abhält, wolle man die Fernsehzuseher “nicht beleidigen”, hieß es aus Berlusconis Büro.

“Wer kann sich vor der nackten Wahrheit Tiepolos beleidigt fühlen? Diese Verhüllung ist ein absoluter Blödsinn. Ich leite die vatikanischen Museen, in denen sich die meisten Gemälde mit nackten Figuren auf der ganzen Welt befinden”, sagte der Ex-Kulturminister Antonio Paolucci nach Angaben der römischen Tageszeitung “La Repubblica”.

Kunstexperten riefen Berlusconi auf, die “Wahrheit” wieder zu “entkleiden”. “Die Wahrheit kann nur nackt sein”, sagte der Präsident der Region Veneto, Giancarlo Galan, aus der Tiepolo stammte. Die Regierung habe mit dieser Maßnahme einen der größten Maler beleidigt. Der Kulturminister in der Regierung Berlusconi, Sandro Bondi, weigerte sich bisher, den Fall zu kommentieren.

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