Berlusconi lobt Mussolini
Das Interview des italienischen Regierungschefs und EU -Ratsvorsitzenden Berlusconi mit dem britischen Wochenmagazin „The Spectator“ sorgt weiterhin für Polemik. Berlusconi betonte darin, dass der faschistische Diktator Benito Mussolini wesentlich besser als das Regime des ehemaligen irakischen Führers Saddam Hussein gewesen sei. „Mussolini hat wenigstens niemanden ermordet“.
„Ich begreife die Probleme, einem Volk, das 40 Jahre lang nur eine Diktatur gekannt hat, die Regeln der Demokratie zu lehren“, sagte Berlusconi. „Wie in Italien?“, fragten die beiden britischen Journalisten. Berlusconi antwortete, dass die faschistische Diktatur in Italien „gutmütiger“ gewesen sei. „Mussolini hat niemanden ermordet. Mussolini schickte die Leute auf Urlaub ins Exil.“
Das Interview schockte Italiens oppositionelle Linke. „Berlusconis Worte können als faschistische Propaganda bestraft werden“, kommentierte der Spitzenpolitiker der oppositionellen Linksdemokraten, Fabio Mussi. Er betonte, dass tausende von Anti- Faschisten in Italien ermordet worden seien. Berlusconi leugne die unzähligen politischen Gegner, die den Widerstand zu Mussolinis Regime mit ihrem Leben bezahlten.
Das Interview hatte bereits vergangene Woche auf internationaler Ebene für einen Eklat gesorgt. Der italienische Ministerpräsident bezeichnete die Richter in seinen Land als „geistesgestört“. „Wenn Richter diesen Job haben, ist es, weil sie anthropologisch vom Rest der menschlichen Rasse verschieden sind“, hatte Berlusconi gesagt.