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Berlusconi greift Premier Renzi an

Berlusconi fühlt sich im Aufwind
Berlusconi fühlt sich im Aufwind
Der italienische Ex-Premier Silvio Berlusconi hat am Samstag bei einer Demonstration in Mailand eine scharfe Attacke gegen den aktuellen Regierungschef Matteo Renzi geritten und eine Wende in der europäischen Währungspolitik gefordert. "Mit diesem Euro können wir nicht weitermachen. Man muss dafür sorgen, dass Euro und Dollar gleich wert sind", forderte Berlusconi.


Bei der “No Tax Day” genannten Veranstaltung, zu der seine konservative Forza Italia in Mailand aufgerufen hatte, meinte Berlusconi, neben dem Euro sollte Italien eine zweite Devise einführen, um zum Teil seine Währungssouveränität zurückzuerlangen. “Wir könnten diese zweite Währung auf den Markt bringen und ihren Wert am Euro messen”, sagte Berlusconi.

Der 77-jährige Medienunternehmer attackierte die wirtschaftspolitische Linie von Mitte-Links-Ministerpräsident Renzi, die Italien nicht aus der schweren Rezession herausgeholt habe. Die hohe Immobiliensteuer belaste viele Familien mit Eigentumswohnung schwer, kritisierte Berlusconi. “Für uns ist das Haus heilig”, so der Politiker, der als Bauunternehmer seine Karriere begonnen hatte. 72 Prozent der italienischen Familien besitzen die Wohnung, in der sie leben.

Trotz der Kritik an Renzi betonte Berlusconi, dass seine Forza Italia die Regierung bei der Verabschiedung von wesentlichen politischen Reformen im Parlament unterstützen werde, denn diese seien für die Modernisierung Italiens prioritär. Bei anderen Fragen werde die Forza Italia einen Oppositionskurs gegen die Regierung fahren.

Berlusconi begründete die schlechten Ergebnisse der Forza Italia bei den Regionalwahlen in der Emilia Romagna und in Kalabrien am vergangenen Sonntag damit, dass er sich wegen der Prozesse, die gegen ihn laufen, nicht persönlich im Wahlkampf engagieren konnte. “Aus Umfragen geht klar hervor, dass die Italiener die Forza Italia nicht gewählt haben, weil Berlusconi nicht den Wahlkampf geleitet hat”, kommentierte Berlusconi. Nach einer Verurteilung wegen Steuerbetrugs war Berlusconi aus dem Parlament ausgeschlossen worden.

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