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Berlusconi besucht den Irak

Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi hat am Ostersamstag überraschend die rund 3000 italienischen Soldaten in der südirakischen Stadt Nasirija besucht.

Bei seinem Blitzbesuch bekräftigte der 67-jährige Ministerpräsident in einer kurzen Ansprache, er wolle die Truppen in Irak belassen. Der Einsatz trage zum Ansehen des Landes bei. Anschliessend ass Berlusconi mit den Soldaten in der Mensa zu Mittag.

Erst zur Wochenmitte waren in Nasirija bei Gefechten mit irakischen Untergrundkämpfern mehrere italienische Soldaten verwundet worden. Im vergangenen November waren bei einem Bombenanschlag gegen das Hauptquartier in Nasirija 19 Italiener ums Leben gekommen.

Italien zählt zu den Ländern, die das militärische Vorgehen der USA in Irak unterstützen. Am Karfreitag hatte Berlusconi mit US- Präsident George W. Bush ein ausführliches Telefongespräch geführt.

Der Besuch Berlusconis in Irak sorgte für lebhafte Diskussionen in Rom. Ein Sprecher der Regierungspartei Forza Italia sprach von einer „Geste grosser Solidarität im Namen des gesamten italienischen Volkes“. Kritisch reagierte dagegen die Opposition.

„Berlusconi und seine Minister können nicht ignorieren, dass sich die Lage in Irak deutlich verschlechtert hat und dass das Leben unserer Soldaten gefährdet ist“, sagte Clemente Mastella von der Oppositionspartei Udeur. Berlusconi solle sich dafür einsetzen, dass die UNO die Übergangsphase in Irak verwalte.

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