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Berlin gedachte des Mauerfalls

Wowereit dankte allen die "das Wunder des 9. November 1989 möglich gemacht haben".
Wowereit dankte allen die "das Wunder des 9. November 1989 möglich gemacht haben". ©EPA
Mit Blumen und Kerzen haben die Berliner am Mittwoch an den Fall der Mauer vor 22 Jahren erinnert. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit dankte all jenen, die "das Wunder des 9. November 1989 möglich gemacht haben".

Die Stadt habe die Chancen durch die Wiedervereinigung beherzt ergriffen, sagte Wowereit. “Berlin hat das Wunder des Mauerfalls eindrucksvoll mit Leben erfüllt”, so das Stadtoberhaupt.

In der Kapelle der Versöhnung auf dem früheren Todesstreifen in der Bernauer Straße wurde der Maueropfer gedacht. Am Mahnmal der Gedenkstätte entzündeten Wowereit und andere Berliner Politiker Kerzen und steckten Rosen in die Mauer.

Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach sich an dem Jahrestag für eine Wende in der Europa-Politik aus. “Es ist Zeit für einen Durchbruch zu einem neuen Europa”, sagte Merkel in Berlin. Es müsse relativ schnell gehandelt werden. “Denn die Welt wartet nicht auf Europa.”

Die Stiftung Berliner Mauer hatte zu dem Gedenken in der Bernauer Straße auch Gäste aus dem Sudan, Iran und Afghanistan eingeladen. Der Sturz des SED-Regimes habe gezeigt, dass der Freiheitswille von Menschen stärker sein könne als Diktaturen und Mauern, hieß es.

Nach wissenschaftlichen Recherchen starben an der Berliner Mauer mindestens 136 Menschen durch das DDR-Grenzregime. Ein Buch mit Biografien der Opfer soll künftig im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus des Deutschen Bundestages ausliegen.

Der Schauspieler Armin Mueller-Stahl, der zu DDR-Zeiten gegen Verbote kämpfte, sollte an dem Jahrestag den Preis der Deutschen Gesellschaft für sein politisches Engagement bekommen. Die Auszeichung geht jährlich an Persönlichkeiten, die sich um die deutsche und europäische Verständigung verdient gemacht haben.

Nach Massenfluchten und Protesten von DDR-Bürgern hatte SED-Politbüromitglied Günter Schabowski am Abend des 9. November 1989 vor laufenden Kameras überraschend und fast beiläufig die Öffnung der DDR-Grenzen verkündet. Noch in der Nacht strömten tausende Ost-Berliner zu einem ersten Besuch in den Westen. Für viele Menschen ist es bis heute ein Wunder, dass die deutsch-deutsche Teilung friedlich überwunden wurde.

Der 9. November hat in Deutschland gleich mehrfache historische Bedeutung. Im Jahr 1938 begannen an dem Datum die Pogrome gegen die deutschen Juden. Im Jahr 1923 scheiterte der spätere Diktator Adolf Hitler mit einem Putschversuch in München. Am 9. November 1918 endete mit der Abdankung von Kaiser Wilhelm II. die Monarchie in Deutschland. (APA)

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