Die Chancen für einen wirklichen Frieden gelten jedoch als gering. Ein im Jänner unterzeichnetes Friedensabkommen war immer wieder gebrochen worden. Der Kongo warf den UN-Friedenstruppen der Monuc-Mission unterdessen vor, nicht genug für den Schutz der Bevölkerung zu tun.
Im Osten des afrikanischen Landes kämpfen Truppen des Rebellengenerals Laurent Nkunda seit August gegen Regierungstruppen und mit der Regierung verbündete Milizen. Der britische Sender BBC berichtete unter Berufung auf einen Monuc-Offizier, das inzwischen auch Truppen aus Angola an der Seite der kongolesischen Regierungstruppen kämpfen.
Truppen Nkundas sollen in der Stadt Kiwanja im Ostkongo ein Massaker an bis zu 60 jungen Männern verübt haben. Die BBC berichtete, die Rebellen hätten die Stadt zurückerobert, die die Mai-Mai-Milizen erst am Vortag unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Mitarbeiter von Hilfsorganisationen hätten Dutzende Leichen von jungen Männern gefunden, die als mutmaßliche Mai-Mai-Kämpfer getötet worden seien.
Nördlich der Provinzhauptstadt Goma kam es am Freitag zu neuen Gefechten zwischen Regierungstruppen und Nkundas Kämpfern. Durch die Kämpfe wurde eine neue Fluchtwelle aus den Flüchtlingslagern ausgelöst.
Zum Kongo-Krisengipfel in Nairobi waren auch der tansanische Präsident und amtierende Vorsitzende der Afrikanischen Union, Jakaya Kikwete, Kongos Präsident Joseph Kabila und der ruandesische Präsident Paul Kagame gekommen. Die Regierung in Kinshasa wirft Ruanda vor, Rebellengeneral Nkunda zu unterstützen, der mit seinen Truppen seit mehr als einer Woche vor Goma steht. Nkunda wurde nicht zur Teilnahme eingeladen.